Zu wenig Geld für die Sanierung
Trockenheit der vergangenen Jahre macht Teichen und Pfuhlen zu im Bezirk schaffen

Der Barther Pfuhl in Neu-Hohenschönhausen befindet sich inmitten des Neubaugebietes zwischen Zingster Straße und Barther Straße. In trockenen Sommern hat er kaum noch Wasser, und in ihm wächst eine Unmenge an Schilf. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Barther Pfuhl in Neu-Hohenschönhausen befindet sich inmitten des Neubaugebietes zwischen Zingster Straße und Barther Straße. In trockenen Sommern hat er kaum noch Wasser, und in ihm wächst eine Unmenge an Schilf.
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Das Bezirksamt ist für die Pflege und Unterhaltung von insgesamt 22 stehenden Gewässer der 2. Ordnung sowie für 35 Klein- und Kleinstgewässer in Lichtenberg zuständig.

Das teilt die Stadträtin öffentliche Ordnung und Umwelt, Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grüne) auf Anfrage des Verordneten Paul Couque-Castelnovo (CDU) mit. Unter Gewässern 2. Ordnung sind all jene größeren zu verstehen, die natürlichen Ursprungs und nicht schiffbar sind. Klein- und Kleinstgewässer sind flacher, weniger groß und können auch nichtnatürlichen Ursprungs sein. Der Bezirk ist unter anderem für die Entfernung von Müll und Unrat, die Regulierung der Ufervegetation, Regulierung der Pflanzenbestände im Gewässer, Entschlammung, Schutz vor illegalen Einleitungen und vor Zerstörung der Ufer zuständig.

Erhöhte Nährstoffwerte

Unter anderem die Trockenheit der vergangenen Jahre führte dazu, dass etliche Gewässer unter Wassermangel und damit verbundenen Folgen leiden. Unter anderem ist der Barther Pfuhl in Neu-Hohenschönhausen davon betroffen, wie Abgeordnetenhausmitglied Martin Pätzold (CDU) auf Anfrage von Britta Behrendt (CDU), der Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erfuhr. Eine Untersuchung ergab, dass der überwiegend durch Regenwasser gespeiste Pfuhl erhöhte Nährstoffwerte aufweist. Einerseits sei die Wasserqualität durch direkte Einleitungen ohne Vorreinigung beeinträchtigt. Andererseits fehlt insgesamt Wasser, was dazu führt, dass es insbesondere in den Sommermonaten schlecht durchmischt ist und unter Sauerstoffmangel anfängt zu kippen.

Britta Behrendt erklärt außerdem: „Die Entwicklung des Gewässers ist nicht zufriedenstellend. Eine Vorreinigung des Regenwassers wäre erwünscht, kann allerdings derzeit nicht geplant werden, da das Gewässer nicht als Prioritätsgewässer im Land Berlin eingestuft wurde. Das zweite Problem ist eine starke Verschlammung, welche teilweise einen natürlichen Ursprung hat. Weiterhin wird eine zunehmende Verlandung beobachtet.“

Schilf wird gemäht

Doch welche Maßnahmen sind zur Verbesserung der Wasserqualität geplant? „Wenn die Wasserstände es zulassen, soll im ersten Schritt eine Schilfmahd im Winter 2024/25 erfolgen“, so die Staatssekretärin. Diese Maßnahme hilft dabei, die offene Wasserfläche aufrecht zu erhalten, Wasserverluste zu reduzieren und ein Teil der Biomasse aus dem Gewässer zu entfernen.“

Für die Reduzierung der Schlammmenge werden allerdings viel mehr finanzielle Mittel benötigt, die nur als Investitionsmittel eingeplant werden können. Alternativ könnte eine Finanzierung über ein passendes Förderprogramm erfolgen. Derzeit werden allerdings keine Sanierungspläne für das Gewässer vorbereitet, da andere Seen und Pfuhle in der Priorität höher eingestuft wurden, so das Fazit der Staatssekretärin.

Fachbehörde prüft laufend

Dass nicht allen Gewässern im Bezirk sofort geholfen werden kann, weil gar nicht die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, erklärt auch Stadträtin Filiz Keküllüoğlu. „Bei der Verbesserung des Zustands der stehenden Gewässer 2. Ordnung sowie der Klein- und Kleinstgewässer liegt der Schwerpunkt auf den Gewässern der Priorität 1. Hierzu werden von der zuständigen Fachbehörde laufend Möglichkeiten geprüft, den Zustand auf vielfältige Weise zu verbessern. Dazu gehören unter anderem die Anpassung des Unterhaltungsregimes, die Erstellung von Sanierungskonzepten, aber auch die Prüfung von Möglichkeiten zur Abkopplung von Niederschlagswasser“, informiert sie.

Im zurückliegenden Jahr fanden zum Beispiel Sanierungsmaßnahmen am Krummen Pfuhl, am Treue Herzenpfuhl und am Sonnenteich statt. „Sanierungsmaßnahmen sind umfangreiche Baumaßnahmen und stellen hohe finanzielle Belastungen für den Bezirk dar, die langfristig geplant werden müssen. Sie werden in der Regel nur an ausgewählten Gewässern und auch nicht jährlich durchgeführt“, erklärt Stadträtin Keküllüoğlu.

Eine Übersicht über die Gewässer in Lichtenberg findet sich als Download unter www.berlin.de/ba-lichtenberg/auf-einen-blick/freizeit/gruen/gewaesserkarte.pdf.

Der Barther Pfuhl in Neu-Hohenschönhausen befindet sich inmitten des Neubaugebietes zwischen Zingster Straße und Barther Straße. In trockenen Sommern hat er kaum noch Wasser, und in ihm wächst eine Unmenge an Schilf. | Foto: Bernd Wähner
Der Barther Pfuhl befindet sich inmitten des Neubaugebietes zwischen Zingster und Barther Straße. In trockenen Sommern hat er kaum noch Wasser und es wächst eine Unmenge Schilf. | Foto:  Bernd Wähner
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Bernd Wähner aus Pankow

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