Neues Zuhause für die Ziegen
Bürgerpark-Verein Pankow arbeitet eng mit dem Straßen- und Grünflächenamt zusammen
Im beliebten Ziegengehege des Pankower Bürgerparks entstand in den vergangenen Wochen ein Neubau.
Das Holz der alten Ziegenhütte war zuletzt sehr marode. Es war morsch und das Dach war undicht. Deshalb gab es im zuständigen Revier des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA) bereits seit längerem den Wunsch, die Hütte zu erneuern. Dass dieser Wunsch nun Wirklichkeit werden konnte, ist vor allem dem Bürgerpark-Verein Pankow zu verdanken. „Wir bekamen vom Bezirk im vergangenen Jahr aus dem Fonds ‚Sauberes Berlin‘ Mittel für unser ehrenamtliches Engagement bereitgestellt“, berichtet die Vorsitzende des Vereins, Ines Kempe. „Weil wir noch Mittel übrig hatten, fragten wir beim Revier nach, wie wir sie im Bürgerpark noch am besten verwenden könnten.“
Revierleiterin Cornelia Wagner hatte gleich eine Idee, nämlich die Erneuerung der Hütte im Ziegengehege. Diese Idee griff der Verein sofort auf. Ines Kempe und Cornelia Wagner recherchierten im Internet, wie man am besten an geeignete Materialien für eine Hütte herankommt, die den Kostenrahmen der zur Verfügung stehenden 1900 Euro nicht sprengen. Dabei wurden sie rasch auf den Holzhof Wandlitz aufmerksam. „Wir nahmen Kontakt auf, und die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend“, berichtet Ines Kempe.
Die neue Hütte für die Ziegen wurde so konstruiert, dass sie die alte mit einer Grundfläche von 20 Quadratmetern 1:1 ersetzt. Allerdings sieht sie weit moderner aus, ist etwas höher und hat sogar Fenster. Nur die Dachentwässerung musste das SGA selbst beauftragen. „Die Hütte haben wir dann mit Ehrenamtlichen und Mitarbeitern des Reviers aufgebaut, das Dach gedeckt und gestrichen“, berichtet Ines Kempe. „Und wir freuen uns, dass die Hütte von den Ziegen inzwischen gut angenommen wird.“
Bitte nicht füttern!
Derzeit leben 19 Ziegen im Gehege im Bürgerpark, berichtet Revierleiterin Cornelia Wagner. Zu ihnen gehören auch fünf kleine Zicklein, die erst wenige Monate alt sind. Die Tiere werden von einer Tierpflegerin versorgt. Diese bereitet ihnen täglich frisch ihr Futter zu. Es gibt immer wieder Besucher, die die Ziegen am Zaun zusätzlich füttern. Doch das ist für die Tiere gefährlich. Kürzlich verstarben zwei Tiere. „Sie waren zwar schon alt und hatten Vorerkrankungen“, berichtet Cornelia Wagner. Aber die Mitarbeiterinnen aus dem Revier vermuten, dass ihnen zu viel Zufütterung den Rest gegeben hat. Denn anders als andere Tiere wissen Ziegen nie genau, wann Schluss ist. Sie fressen bis zum bitteren Ende.
Um Besucher von Zufütterungen abzuhalten, befinden sich jetzt am Zaun rund um das Ziegengehege Schilder „Schützt unsere Ziegen. Bitte nicht füttern!“. Diese wurden vom Pankower Grafiker Christian Badel gestaltet, und auf ihnen findet sich eine kurze Erklärung, warum das Zufüttern für die Tiere so ungesund ist.
Die neue Ziegenhütte ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein des Engagements des Vereins Bürgerpark Pankow in dieser zentralen Grünanlage des Bezirks. Kürzlich lud er auch zu einem Frühjahrsputz ein. Immerhin 70 Personen, unter ihnen Bürgermeister Sören Benn und Kultursenator Klaus Lederer (beide Die Linke), packten unter Einhaltung der Coronaregeln an unterschiedlichen Standorten im Park mit zu. Im Park wurde unter anderem das Rondell mit den Rosen, für das der Verein die Pflegeverantwortung übernahm, auf Vordermann gebracht. Die Blumenkästen an der Parkbücherei wurden bepflanzt. Die langgestreckte Trockenmauer, auf der zurzeit viele Frühlingsblumen blühen und Kräuter wachsen, ist ebenso bearbeitet worden wie die Natursteintreppe und deren Randbereiche. Außerdem wurde die Streuobstwiese des Vereins, die sich gleich neben dem Bürgerpark befindet, weiter gestaltet. Im Ergebnis des Frühjahrsputzes konnte der Verein sechs neue Mitglieder gewinnen, berichtet Kempe.
Mehr zum Verein Bürgerpark Pankow ist auf www.buergerpark-verein-pankow.de zu erfahren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.