Die ersten Brunnen sind repariert
Notwasserversorgung für den Katastrophenfall reicht nicht aus

Sie werden im öffentlichen Straßenland kaum wahrgenommen, haben aber eine wichtige Funktion: die Straßenbrunnen zur Notwasserversorgung.

An den Rändern von Pankower Straßen sind die grünen Schwengelpumpen zu finden. In den vergangenen heißen Sommern wurden sie von etlichen Anwohnern genutzt, um an ihnen Wasser für durstige Straßenbäume in Gießkannen und Eimer zu befördern. Doch ihr eigentlicher Sinn besteht darin, im Katastrophenfall die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten. Die Pupen sind nicht mit dem öffentlichen Netz der Berliner Wasserbetriebe verbunden, sondern haben eigene Brunnen, aus denen Grundwasser gefördert werden kann.

Das Problem ist allerdings, dass in Bezirk nicht alle Straßenbrunnen einsatzbereit sind. Hinzu kommt, dass, gemessen an der stetig wachsenden Bevölkerungszahl Pankows, fast doppelt so viele Brunnen vorhanden sein müssten. Darauf wurde der Verordnete Gregor Kijora (SPD) im vergangenen Jahr nach einer Antwort des Bezirksamtes auf eine schriftliche Anfrage aufmerksam.

Vor einem Jahr waren noch 31 der vorhandenen Brunnen defekt. Daraufhin stellte die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), unterstützt von der Links- sowie von der CDU-Fraktion den Antrag, dass der Katastrophenschutz bei der Notwasserversorgung in Pankow wiederhergestellt werden muss. Das beschloss die BVV dann auch.

Vier Millionen Euro für neue Brunnen

Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) kann nun mitteilen, dass inzwischen 112 der vorhandenen Brunnen wieder funktionsfähig sind. Allerdings sei laut Kuhn fraglich, ob die bezirklichen Mittel ausreichen, um auch die 24 immer noch defekten Tiefbrunnen rasch zu reparieren. Dazu sei man aber mit dem Senat im Gespräch.

Für den Neubau der fehlenden 135 Notfallbrunnen in Pankow sind vier Millionen Euro nötig. Diese stünden laut Kuhn aus Mitteln der "pauschalen Zuweisung“ des Senats zur Verfügung. So bestehe die Hoffnung, dass sich die Situation bei den Notfallbrunnen in absehbarer Zeit verbessert. Hinzu kommt, dass das Abgeordnetenhaus den Senat verpflichtete, jährlich über die Einsatzbereitschaft der Notwasserbrunnen zu berichten. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben ein Konzept zum Betrieb der Brunnen erarbeitet werden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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