Das Landesdenkmalamt hat die 2548 Berliner Litfaßsäulen auf ihren Denkmalwert überprüft. Nur 24 Originale bleiben erhalten. Davon steht keines in Spandau.
Nach aufwendiger Recherchearbeit steht nun fest. „24 Litfaßsäulen genießen Denkmalschutz und bleiben als Zeugnisse der Berliner Stadtgeschichte an Ort und Stelle erhalten.“ Das teilte Landeskonservator Christoph Rauhut jetzt mit.
Die denkmalwerten Litfaßsäulen stehen in Charlottenburg-Wilmersdorf (6), Kreuzberg-Friedrichshain (5), Mitte (4), Pankow (3), Reinickendorf (3), Steglitz-Zehlendorf (2) und Treptow-Köpenick (1). Sie sind Teil von Denkmalbereichen, etwa Siedlungen und Wohnprojekten wie an der Karl-Marx-Allee oder der Reichsbanksiedlung Schmargendorf. Oder sie gehören zu Gartendenkmalen wie dem Mexikoplatz. Die meisten Litfaßsäulen wurden schon vor dem 2. Weltkrieg aus Beton hergestellt, einzelne Säulen vom Anfang des Jahrhunderts sind noch aus Blech. „Manchmal handelt es sich auch um ehemalige Transformatorensäulen, die umgestaltet und auch versetzt wurden. Das Herstellungsdatum lässt sich meist nur annähernd schätzen, da es keine Bauunterlagen dazu gibt“, so der Landeskonservator. Die älteste denkmalgeschützte Litfaßsäule ist vermutlich die am Hackeschen Markt, erbaut als Blechsäule um 1900. Die jüngste, datiert von 1987, gehört als historisierender Nachbau zur Ausstattung des zeitgleichen Nikolaiviertels in Mitte.
Bezirksverordnete kämpfen
um die Säule am Lutherplatz
Von den 91 Litfaßsäulen in Spandau wurde keine unter Denkmalschutz gestellt. Auch die Säule am Lutherplatz in der Neustadt bekam keinen Denkmalwert zuerkannt. Die Bezirksverordneten wollten die Säule gern als Kulturgut für die Kiezbewohner erhalten.
Hintergrund der Denkmalprüfung war die Neuordnung des Werbemarktes in Berlin. Der neue Betreiber stellt nun eigene Säulen auf. In Spandau wurde die erste Litfaßsäule bereits im Februar abgerissen. Sie stand in der Altstadt an der Havelstraße 20.
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