Achtung, Biber
Neue Schilder sollen die Nager schützen

Achtung Biber: Neue Schilder am Saatwinkler Damm sollen die Nager schützen. | Foto: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Achtung Biber: Neue Schilder am Saatwinkler Damm sollen die Nager schützen.
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Neue Schilder sollen Biber am Saatwinkler Damm vor Autos schützen. Mehrere der Nager sind dort bereits überfahren worden.

Mit neuen „Achtung! Biber“-Schildern will das Straßen- und Grünflächenamt Biber und Fischotter vor dem Überfahren retten. Denn die streng geschützten Nager überqueren abends gern den Saatwinkler Damm in Höhe der alten Baumschule, teilt das Bezirksamt mit. Dort seien bereits Tiere überfahren worden. Damit es den Bibern und Ottern sicherer gelingt, vom Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal zum Volkspark Jungfernheide zu wechseln, hat der Bezirk jetzt beidseitig der Straße die Verkehrszeichen „Gefahrenstelle“ und „Biber“ aufgestellt und maximal Tempo 30 vorgeschrieben. Denn „mehr Aufmerksamkeit von Autofahrenden ist insbesondere bei scheinbar freier Straße in den wanderungsaktiven Nacht- und Dämmerungszeiten geboten“, so das Bezirksamt.

Im Volkspark Jungfernheide hatten die Stadtnatur-Rangerinnen Ende vorigen Jahres zwei Biber mit Nacht-Kameras entdeckt. Angenagte und umgestürzte Bäume am Ufer des Jungfernheideteiches sprachen ebenfalls für die fleißigen Nager, die für ihre Burg nach Futter und Baumaterial suchten. Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) sprach damals von einem „Erfolg für den Naturschutz“. Der Volkspark Jungfernheide sei mittlerweile wieder so naturnah, dass der Biber hier einen Lebensraum gefunden habe. Zäune schützen die wassernahen Bäume vor zu großen Schäden.

Wie viele Biber inzwischen in Charlottenburg-Wilmersdorf und in ganz Berlin leben, ist schwer zu sagen. Derk Ehlert, der Wildtierexperte des Senats, schätzte die Gesamtpopulation im vorigen Jahr auf etwa 120 Tiere. Zu ihren Habitaten gehören fast alle größeren Gewässer wie der Spreekanal, der Schifffahrtskanal, die Havel, der Tegeler See und das Tegeler Fließ, die Dahme und die Wuhle. In der Innenstadt haben es die Biber bis in den Tiergarten und zur Halbinsel Stralau geschafft. Geschossen werden dürfen die Nager in Berlin nicht.

Das Revier einer Biberfamilie kann laut Wikipedia bis zu drei Flusskilometern umfassen. Der Europäische Biber wird bis zu einem Meter lang (ohne Schwanzkelle) und zwischen 20 bis 30 Kilogramm schwer. Bleibt der Biber gesund, kann er zehn bis 17 Jahre alt werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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