Endlich neue Dialogdisplays
Elektronische Anzeiger für mehr Schulwegsicherheit
Das Bezirksamt hat neue Dialogdisplays angeschafft. Fünf neue Geräte stehen jetzt für mehr Sicherheit vor Grundschulen des Bezirks zur Verfügung. SPD- und auch Linksfraktion begrüßen, dass der Bezirk nun weitere Dialogdisplays vor den Schulen einrichten kann. Nach Ansicht der Linken reichen diese allein für die Schulwegsicherheit aber nicht aus.
Seit mehr als 15 Jahren werden Autofahrer mit sogenannten Dialogdisplays darauf hingewiesen, wenn sie zu schnell unterwegs sind. Meistens stehen die elektronischen Anzeigetafeln in Tempo-30-Zonen vor Schulen oder Senioreneinrichtungen. Mit der Aufforderung „langsam“ werden Autofahrer ermahnt, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Wer sich ans geforderte Tempo hält, wird mit einem freundlichen „Danke“ belohnt. Untersuchungen zeigen, dass diese Art der „Verkehrserziehung“ durchaus funktioniert.
Das Bezirksamt hat bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Mittel für die Anschaffung neuer Displays beantragt und jetzt 29 000 Euro erhalten. Davon wurden fünf Dialogdisplays beschafft. Sie sollen noch in diesem Winter in Betrieb genommen werden und zukünftig mindestens halbjährlich rotieren, heißt es aus dem Bezirksamt. Als erste Standorte sind die Eichendorff-Grundschule und die Nehring-Grundschule vorgesehen. Vor diesen werden jeweils zwei Geräte aufgestellt. Ein Gerät soll vor der Halensee-Grundschule stehen. Die nächsten Standorte werden dem Verkehrsausschuss im kommenden Frühjahr vorgeschlagen. Außerdem, so teilt das Bezirksamt mit, werde ein Vertrag für die Wartung angestrebt, der auch die Altgeräte umfasse. Nach einer ersten Begutachtung sei die Wiederinbetriebnahme von drei alten Geräten realistisch.
Linke wollen autofreie Zonen
Die Linksfraktion begrüßt die Einrichtung der Dialogdisplays vor Grundschulen im Bezirk. Jedoch könne eine echte Schulwegsicherheit nur mit autofreien Zonen gelingen. Das Problem seien nicht nur Raser, sondern auch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schultor fahren wollen. Dabei würden immer wieder Unfälle und gefährliche Situationen provoziert.
„Das Problem von Rasern und Elterntaxis lösen wir nicht allein mit Dialogdisplays“, sagt Frederike-Sophie Gronde-Brunner, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV. Vielmehr fordert sie, dass rund um Schulen im Bezirk autofreie Zonen entstehen. Straßen und Zufahrtsbereiche vor Schulen müssten durch Poller oder ähnliches für den Durchgangsverkehr gesperrt werden und gleichzeitig andere Formen der sicheren Anreise von Schülern ausgebaut werden. Dazu gehörten zum Beispiel sichere Radwege oder der Ausbau des ÖPNV. Außerdem müssten Eltern dafür sensibilisiert werden, ihre Kinder auch ohne Auto zur Schule zu begleiten. Dabei könnte eine Kampagne und die direkte Ansprache vor den Schulen helfen. „All diese Maßnahmen muss der Bezirk in einem Konzept für sichere Schulwege zusammenfassen und umsetzen“, sagt Gronde-Brunner.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.