Silicon Valley auf dem Campus
"Chemical Invention Factory" der TU geht in letzte Planungsphase

Die Zukunftsfabrik für Grüne Chemie auf dem Charlottenburger TU-Campus soll 2026 fertig sein.  | Foto:  SEHW Architektur
  • Die Zukunftsfabrik für Grüne Chemie auf dem Charlottenburger TU-Campus soll 2026 fertig sein.
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Auf dem Campus Charlottenburg der Technischen Universität (TU) Berlin entsteht eine echte Zukunftsfabrik der Grünen Chemie. Der Bau ist jetzt final bewilligt. Ab 2025 soll es losgehen.

Für den Bau des "John Warner Center for Start-ups in Green Chemistry“, der Chemical Invention Factory (CIF), ist die letzte Planungsphase angelaufen. Das Abgeordnetenhaus hat die Kofinanzierung des sogenannten Vorgründungszentrums für Grüne Chemie bewilligt. Das entsteht ab 2025 an der Marchstraße, an zentraler Stelle auf dem Campus Charlottenburg der TU Berlin.

Das CIF will eine echte Zukunftsfabrik sein, ein Erfolgsmodell für Nachwuchsförderung, Technologietransfer und Spitzenforschung in Grüner Chemie. So bietet das Gebäude Gründungs- und Transferteams Räume für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren, um Forschungsergebnisse bis zur Marktreife zu entwickeln. Das CIF beherbergt Labore, Büros und analytische Geräte, aber auch einen Eventspace und ein Demo-Labor. Ziel der Zukunftsfabrik ist es, sogenannte disruptive Innovationen zu ermöglichen, die meist über neue Unternehmen, also Start-ups, den Weg auf den Markt finden und anders als normale Innovationen Marktprodukte nicht weiterentwickeln, sondern sie teils oder ganz ersetzen. Solche disruptiven Innovationen seien in der Chemiebranche entscheidend, um "Kohlenstoffneutralität, Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz in den materialbasierten Produkten unseres Alltags zu verwirklichen", so Martin Rahmel, geschäftsführender Direktor der CIF.

Die Zukunftsfabrik kostet knapp 21 Millionen Euro, davon stammen sieben Millionen Euro aus dem "Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds 2017" (Siwana III) des Berliner Senats. Die restlichen 13,6 Millionen Euro übernimmt die TU Berlin. Vor vier Jahren war das Bauprojekt mit rund zwölf Millionen Euro noch um fast die Hälfte billiger angekündigt worden. Der Großteil der Summe sollte aus dem Siwana-Paket fließen.

Berlin hat sich laut Experten in den vergangenen zehn Jahren eine Vorreiterrolle im Bereich der Grünen Chemie erarbeitet: mit einer lebhaften und großen Gründungsszene, mit dem sogenannten Exzellencluster "Unifying Systems in Catalysis" (UniSysCat), das international führende Katalysatorforschung betreibt und bei dem die TU antragstellende Hochschule ist, und nicht zuletzt mit dem "Inkulab"-Laborcontainer auf dem Campus der TU. Der Begründer der Grünen Chemie, Honorarprofessor an der TU Berlin und Namensgeber des CIF-Gebäudes, John C. Warner, bezeichnet Berlin deshalb schon heute als das "Silicon Valley der Grünen Chemie".

Der Auftrag für die konkrete Planung der Chemical Invention Factory war Anfang 2021 vergeben worden. Den Architekturwettbewerb hatte das Berliner Büro "SEHW Architektur" gewonnen und übernahm damit die weitere Planung. 2026 soll das CIF fertig sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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