Alice Francis „Electric Shock“

photo: Gregor Hohenstein | Foto: Pressephoto: Gregor Hohenstein

Alice Francis „Electric Shock“

„Gentlemen, the only way to achieve the impossible, is to believe it's possible.“ Wo Charles Kingsleigh recht hat, hat er recht. Für’s Wunderland war zwar keine Zeit. Dafür haben Alice Francis im Studio das Unmögliche möglich gemacht und sind jetzt zurück mit ihrem neuen Album „Electric Shock“.

Während ihrer fast dreijährigen Welt-Tournee, die dem Trio Auftritte in u.a. Kanada, Russland oder Israel bescherten und auf der sie neben anderen gemeinsam mit Alicia Keys, Erykah Badu und Public Enemy auftraten, haben Sängerin Miss Francis, Produzent Goldielocks und One-Man-Choir Sir Chul Min Yoo in Hotelzimmern, eleganten Frequent-Flyer-Lounges oder auch mal abgeschnitten vom Rest der Welt in einer einsamen Berghütte an ihrem neuen Langspieler getüftelt. Nach drei weiteren Monaten detail-verliebter Studio-Feinarbeiten, mitunter im legendären Sterling-Sound Master-Studio in New York, ist „Electric Shock“ jetzt fertig.

Und wenn hier was schockt, dann wohl der Umstand, wie unfassbar eingängig Musik ins Ohr gehen kann, die sich allen gängigen Genre-Definitionen derart geschickt entzieht. Was wiederum zu keinem kleinen Teil am phänomenalen Gesang Miss Francis’ liegt. Allein für die ersten vier Songs des neuen Albums („Too Damn Hot“, „Getting Cross“, „Beatptized“ und „Beautiful Pain“) bräuchten alle, die nicht Alice Francis sind, vier Frontfrauen. Ob als Roaring 20ies Vamp, wohltuende Melange aus Kelis und Missy Elliott oder auch als Expertin für leise Töne - die Frontfrau mit den tansanisch-rumänischen Wurzeln überrascht gesanglich immer wieder aufs Neue.
Und eines ist genauso unüberhörbar: Mit ihrem zweiten Album gehen die drei noch sehr viel weiter, als es der Stempel Electro-Swing (der ja schon beim Debüt „St. James Ballroom“ nur bedingt passte) vermuten ließe. Und kommen dem unerreichbaren Ideal des „eigenen Sounds“ auf diese Weise ein gutes Stück näher. Auf „Electric Shock“ gelingt die Mischung aus entlegenen mechanischen und zeitgeistig-digitalen Klangquellen z(s)wingender denn je. Die Ausweitung der Klangzone geht allerdings weit über die verwendete Technik hinaus. Von ihren Reisen haben die global agierenden Musik-Diplomaten jede Menge exotischer bzw. ungewöhnlicher Instrumente mitgebracht. Auch diese hatten zur Folge, dass sich die Bandbreite der musikalischen Einflüsse verändert: Wie selbstverständlich finden sich auf „Electric Shock“ Spuren-Elemente von Blues, Swing, Pop, House, Ragga und, ja, sogar Klassik.

Dass ihre Passion für die Kultur der 1920- & 30er Jahre auch auf „Electric Shock“ durchklingt, ist dennoch kein Wunder. Allerdings haben Alice Francis überhaupt kein Interesse an einer Wiederauferstehung längst vergangener Zeiten. Sie sorgen nur dafür, dass, was noch heute schwingt, nicht einfach in Vergessenheit gerät. Dank Alice Francis sind Zeitreisen also doch kein Ding der Unmöglichkeit mehr…

ALICE FRANCIS » ELECTRIC SHOCK «
Release: 28.04.2017
Format: CD, Vinyl, Online
Label: TÄEM TÄEM recordings (LC 52677)
Vertrieb: Soulfood

EUROPA-TOUR mit neun Deutschland-Gigs (Four Artists Booking)
27.04. MALMÖ Victoriateatern Malmö
28.04. STOCKHOLM Fasching
29.04. TALLIN Jazzkaar
30.04. HELSINKI Savoy-teatteri
01.05. ST. PETERSBURG Cosmonavt
12.05. STUTTGART BIX Jazzclub
13.05. LEIPZIG Täubchenthal
14.05. BERLIN Bi Nuu
19.05. BAMBERG Live-Club, Bamberg
20.05. HAMBURG Docks Prinzenbar Konzerte
21.05. FRANKFURT Zoom Club
26.05. MÜNCHEN Ampere
27.05. KÖLN Stadtgarten
28.05. DORTMUND FZW
03.-05.06. NÄMFORSEN Urkultfestival
30.06. LUZERN LUZERNERSCHIFF

Autor:

Uwe Marcus Magnus Rykov aus Charlottenburg

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