Gesundheitsamt kaum noch handlungsfähig
Überalterung, offene Stellen, schlechte Bezahlung - aber immer mehr Verpflichtungen. Das Gesundheitsamt tut sich schwer damit, seinen gesetzlichen Aufträgen nachzukommen. Bis zu 1000 Euro verdienen die Amtsärzte weniger als bei einem vergleichbaren Job in Krankenhäusern. Das Spardiktat des Senats führt in Charlottenburg-Wilmersdorf zu unbesetzten Posten und Rückstand bei wichtigen Aufgaben.
So kommen die Ärzte laut Engelmann unter anderem bei der Schuleingangsuntersuchung stark in Verzug. "Auch in diesem Jahr werden wir erst mit Beginn der Sommerferien, also Ende Juni, alle Einschulungsuntersuchungen durchgeführt haben", sagt der Stadtrat. Je länger sich die Einschulungsuntersuchungen im Jahr hinzögen, umso weniger Untersuchungen könnten in den Kitas in der Gruppe der 3,5- bis 4,5-Jährigen durchgeführt werden. Engelmann betont: "Die Früherkennung von gesundheitlichen Problemen ist dadurch wesentlich eingeschränkt. Eine flächendeckende Untersuchung dieser Altersgruppe ist mit dem jetzigen Personalbestand nicht möglich."
Auch die Betreuung und Impfung von Asylbewerbern leidet unter der Personalarmut und einer Überlastung der vorhandenen Ärzte. Angesichts einer solchen Erklärung Engelmanns sind sich die Bezirksverordneten einig, dass dieser Zustand nicht haltbar ist. "Das sind Einsparungen, die uns teuer zu stehen kommen werden. Hier wird am Bedarf vorbeientwickelt", warnt der Grünen-Verordnete Alexander Kaas-Elias.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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