Die Freiwilligenagentur gibt es seit 15 Jahren im Bezirk

Carola Gündel koordiniert im Bezirk die ehrenamtliche Arbeit. | Foto: Wecker
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Die "Soko" ist in diesem Fall eine Sondersozialkommission, die nicht bei der Kripo, sondern seinerzeit beim Bezirksamt Wilmersdorf gegründet wurde. Damit sollten ältere Bürger durch ehrenamtliche Helfer besser unterstützt werden. Die regulären Sozialkommissionen dienen als Bindeglied zwischen Amt und Senioren. Sie überbringen bis heute den älteren Bürgern Geburtstagsglückwünsche und schauen dabei, ob auch alles von der Eigenversorgung mit regelmäßigem Mittagessen bis zum Haushalt klappt.

Das war nicht immer der Fall. Um diese Not zu lindern, wurden mehr ehrenamtliche Helfer benötigt. So nahm sich die Soko Wilmersdorf der Vermittlung von freiwilligen Helfern an die richtigen Stellen an, was vor 15 Jahren zur Gründung der "Freiwilligenbörse Wilmersdorf" nach dem Vorbild des Reinickendorfer Ehrenamtsbüros führte. Gleichzeitig bildeten sich in jener Zeit viele neue Formen bürgerschaftlichen Engagements wie Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen, Umwelt-, Tier- und Naturschutzgruppen heraus, in denen neben den traditionellen Formen des Engagements wie der Freiwilligen Feuerwehr und der Diakonie wertvolle bürgerschaftliche Arbeit geleistet wurde. Die neuen staatlichen Koordinationsformen wie die Freiwilligenagentur setzen sich zugleich für eine stärkere öffentliche Wertschätzung dieser ehrenamtlichen Arbeit ein. Ein Ergebnis war die Schaffung des bis heute bewährten, begehrten und beliebten Berliner Freiwilligenpasses.

Eine ähnliche Struktur wie in Wilmersdorf wurde auch in Charlottenburg in Form der Jobbörse gebildet. Mit der Bezirksfusion vereinigten sich beide Börsen zur heutigen Freiwilligenagentur.

Sie kann auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. Aus anfangs 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern sind heute 500 geworden. Die hauptamtliche Koordinatorin der ehrenamtlichen Dienste Carola Gündel arbeitet mit über 80 Organisationen zusammen. Die Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit ist rapide gestiegen, was sich ebenfalls seit 15 Jahren beim Ehrenamtstag zeigt. Heute dient er über den "Markt der Möglichkeiten" hinaus auch der Auszeichnung besonders verdienter Bürger mit der Ehrenamtsmedaille. Die Freiwilligenagentur hat auch selbst eine Reihe von Projekten initiiert. Dazu gehören der Bürgerservice, der Gehbehinderten die Erledigung ihrer Angelegenheiten in den Bürgerämtern ermöglicht, ein Alphabetisierungsprojekt für Erwachsene, die Pflege von Grünflächen und die Freiwilligeninitiative in den Schulen, die bereits in der kindlichen Bildung den Wert des ehrenamtlichen Engagements verankert. Dies wird mit einer eigenen jährlichen Ehrenamtsveranstaltung gefördert, auf der Schüler, Eltern, Lehrer und Erzieher, die sich insbesondere in den Schulen engagieren, ausgezeichnet werden. Einer der Herzenswünsche von Ehrenamtskoordinatorin Carola Gündel ist, dass solches Engagement bald in ganz Berlin auf den Zeugnissen gewürdigt werden sollte. Eine weitere Förderung verspricht sie sich von der Bildung parlamentarischer Ausschüsse zur Ehrenamtsarbeit, die auf unterschiedlichen Ebenen im Gespräch sind.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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