Kinder probten für Opernaufführung
Im Caritas-Kinderopernhaus Lichtenberg wurde seit mehreren Monaten gemeinsam mit der Staatsoper und 32 Kindern zwischen acht und 13 Jahren das Stück "Engel Singen Hören" entwickelt. Die Lichtenberger Kinder bringen gemeinsam mit Solisten der Jungen Staatsoper dieses barocke Singspiel erstmals zur Aufführung. Damit kommt die Musik aus dem Oratorium "Tobit" von Georg Friedrich Händels auf ganz besondere Weise auf die Bühne. Die Premiere war bereits am 13. Oktober im Schillertheater. Die Kinderoper wird noch einmal vom 27. bis 29. Oktober im Kulturhaus Karlshorst aufgeführt. Bei dieser Inszenierung singen und spielen die Kinder zusammen mit jungen Sängern sowie Mitgliedern der Staatskapelle Berlin. "Es ist bereits unser drittes Projekt mit der Schiller Oper", erzählt die Projektleiterin Regina Lux-Hahn. "In diesem Jahr sind wir mit Engeln unterwegs." Das Projekt der Kinderoper hat sich im Sanierungsgebiet Frankfurter Allee-Süd in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Jeden Donnerstag kommen 32 Kinder ins Steinhaus in der Schulze-Boysen-Straße, um für die Oper zu proben. "Es war eine große Herausforderung für die Kinder", zieht die Projektleiterin Bilanz. Doch die Mitwirkenden sind nun zu kleinen Opernsolisten geworden und wollen weitermachen. Mit dieser Aufführung sind sieben Veranstaltungen in Charlottenburg und im Kulturhaus Lichtenberg geplant, doch "wir möchten das Stück noch weiter aufführen", sagte die Projektleiterin.
Die Kinderoper in Lichtenberg ist das einzige Berliner Projekt, in dem Kinder aus verschiedenen Lebenssituationen an die klassische Musik herangeführt werden. Für Regina Lux-Hahn ist es auch ein großes Integrationsprojekt, denn ein Drittel der Kinder ist nicht deutscher Herkunft. "Wir arbeiten mit zwei Grundschulen im Wohngebiet zusammen", erklärte Lux-Hahn.
Die Proben haben nach den Winterferien begonnen. Auch das Bühnenbild haben die Kinder selbst gebaut. Insgesamt stehen 32 Kinder auf der Bühne. "Alle Kinder, die mitmachen wollten, konnten sich beteiligen", betone Lux-Hahn. "Sie haben nach dem Textstudium auch selbst entscheiden, welche Rolle sie übernehmen. Diese gemeinsame Arbeit hat auch die Kinder zusammengeführt, die sich vielleicht im Schulalltag nie kennengelernt hätten", meint die Projektleiterin. Selbst Kinder, die bisher keinen Zugang zur klassischen Musik hatten, sind mit Begeisterung dabei. Besonders froh ist Regina Lux-Hahn darüber, dass die junge Staatsoper das Projekt begleitet hat.
Die jungen Sänger treffen sich an jedem Donnerstag von 15.30 bis 18 Uhr im Steinhaus in der Schulze-Boysen-Straße. Die Inszenierung wird am Sonnabend, 27. Oktober, um 18 Uhr und am Sonntag, 29. Oktober, um 15 und 18 Uhr noch einmal im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, gezeigt, 475 940 610, Eintritt zwölf, ermäßigt acht Euro.
Am Montag, 29. Oktober, folgt dann noch einmal eine Aufführung nur für Schulklassen.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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