Akteure der Mierendorff-Insel über die Zukunft ihres Kiezes

Werbetexter Rolf Mienkus will mit Astrid Scheld vom Verein "DorfwerkStadt" die Zukunft gestalten. | Foto: Schubert
  • Werbetexter Rolf Mienkus will mit Astrid Scheld vom Verein "DorfwerkStadt" die Zukunft gestalten.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Es begann damit, dass man Nachbarn einander näher bringen wollte. Und nach acht Jahren engagierter Arbeit starten die Akteure auf der Mierendorff-Insel bald sogar in den Bundeswettbewerb "Zukunftsstadt." Zeit für einen Blick auf das, was bisher geschah.

Klein wie eine Scholle - aber so anonym wie die große City. Dass sich viele Bewohner der Mierendorff-Insel kaum kannten, war keine leichte Hypothek. Man schrieb das Jahr 2007, da machten sich zwei Frauen des ortsansässigen Vereins DorfwerkStadt daran, dieses Übel zu beheben. Geselligkeit an Stelle von Eigenbrötlerei, Engagement statt Einsamkeit. Es bedurfte kleiner Schritte, um die Kehrtwende einzuleiten. Aus dem Engagement erwuchs ein Kiezbüro, das fortan im Auftrag des Bezirksamts den Weg weiterging.

"Wir wollten Nachbarn, die wir nicht kennen, dazu animieren, für ihre Sache aktiv zu werden", blickt Leiterin Astrid Scheld an den Anfang zurück.

Ein echter Meilenstein auf dem Weg dorthin war dann die Übernahme eines früheren Gärtnerhäuschens. Jenem Bau, den heute viele als "Haus am Mierendorffplatz" kennen. Ausstellungen, Workshops oder Diskussionen - solches Miteinander gelang nun viel besser, hatte man doch ein markantes Dach über den Köpfen.

Im Herbst 2013 begab sich dann, dass Rolf Mienkus dazu stieß. Und der Werbetexter ist bis heute treibende Kraft einer Vision: Er nimmt sich dem Umweltbundesamtsprojekt "Nachhaltige Stadt 2030" an. Hier entstünde ein Experimentierfeld mit modellhaftem Charakter. Die Stadt grün halten, nicht auf Kosten künftiger Generationen wirtschaften - was im Mierendorff-Kiez im Kleinen geschieht, könnte in Zukunft Nachahmer in anderen Gegenden Berlins und Deutschlands finden. Welche konkreten Vorhaben aus dem Ideenpaket Wirklichkeit werden? Das soll die Zukunft zeigen.

Unabhängig davon nahmen im Kiez Entwicklungen ihren Lauf, die schon viele unterschätzte Wohnlagen Berlins ergriffen haben. Zuzug, Mietsteigerung, Verknappung des bezahlbaren Wohnraums. Noch vor wenigen Jahren, erinnert sich Astrid Scheld, hätten Wohnungsvermieter selbst nach Bewohnern gefahndet. Doch die Richtung der Gesuche hat sich verkehrt.

Dass der Wandel auch angenehme Facetten mit sich bringt, wird am Sonntag, 21. Juni, hörbar. Zum längsten Tag des Jahres wird die Gegend am Mierendorffplatz zum Schauplatz der Fête de la Musique. Die einst fremden Nachbarn werden beim Spektakel miteinander feiern. Um 12 Uhr startet der "Mittsommer auf der Mierendorff-Insel" mit dem Kiezflohmarkt. Und die Musik spielt von 16 bis 22 Uhr.

Weitere Infos dazu gibt es telefonisch unter 344 58 74.
Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 243× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.004× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 657× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.