Weckruf an Impfmüde: Masern-Ausbruch sorgte für Schließung des Wald-Gymnasiums
Bis vor Kurzem hätten es Meldungen über einen kleineren Ausbruch von Masern wohl nicht auf die Titelseiten der Zeitungen geschafft. Aber nachdem am 18. Februar ein kleiner Junge aus Reinickendorf an den Folgen der Erkrankung gestorben ist, reagiert die Öffentlichkeit empfindlich.
Und in der Wald-Oberschule in Westend bewirkte die Infektion eines Kindes vergangene Woche eine komplette Schließung. Man habe sich Überblick verschaffen wollen, welche Schulangehörige nicht geimpft sind, um sie vorsichtshalber mehrere Tage vom Besuch des Hauses auszuschließen, erklärte dazu Schulleiter Wolfgang Ismer verschiedenen Medien. Acht Kinder und zwei Lehrer mit zweifelhaftem Status mussten bis zum 3. März pausieren. Alle anderen konnten unter Vorlage einer Impfbescheinigung rasch wieder am Unterricht teilnehmen.
Aus Sicht von Gesundheitsstadtrat Carsten Engelmann (CDU) war die vorläufige Schließung ein Schritt, der nicht unbedingt hätte sein müssen: "Aus Sicht des Gesundheitsamts wäre es ratsamer gewesen, die Schule offen zu halten, anstatt alle nach Hause zu schicken." Die Quote der Immunisierung gegen Masern im Bezirk liegt nach Engelmanns Informationen bei soliden 93 Prozent. "Das Robert-Koch-Institut empfiehlt 95 Prozent, dann wäre eine Pandemie völlig ausgeschlossen. Aber wir sind nah dran. Und wir haben eine hohe Dichte von Kinderärzten, die konsequent durchimpfen." In der Tat gilt das Impfverhalten in Charlottenburg-Wilmersdorf als vorbildlich. Nur in einigen Ostbezirken ist die Sorgfalt traditionell noch höher. Knapp 650 Masernfälle (nur 20 in Charlottenburg-Wilmersdorf) verzeichnete das Landesamt für Gesundheit und Soziales Ende Februar in ganz Berlin - so viel wie seit Jahren nicht. Dabei ist die Lösung nur einen Piks entfernt. Und so schließt sich Gesundheitsstadtrat Engelmann Medizinexperten an, wenn er sagt: Impfen hilft.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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