Es gibt ein Leben nach „Notruf Hafenkante“
Schauspieler und Maler Bruno F. Apitz hat eine Galerie in der Bölschestraße eröffnet

Bruno F. Apitz in seiner Galerie, wo er sowohl großformatige Bilder ausstellt als auch Skulpturen wie diese beiden Hunde aus Gips. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Bruno F. Apitz in seiner Galerie, wo er sowohl großformatige Bilder ausstellt als auch Skulpturen wie diese beiden Hunde aus Gips.
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Wer die Atelier-Galerie im Rathaus Friedrichshagen betritt, blickt einem grimmigen Tiger in die Augen. Gleich daneben lächelt Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl verschmitzt, hält Audrey Hepburn genüsslich einen Zigarettenhalter, zieht Nina Hagen eine Schnute. Geschaffen hat all diese Werke Bruno F. Apitz. Seit dem 1. April präsentiert er sie in seinem „Atelier Bruno“ auch zum Verkauf.

Malen ist seine große Leidenschaft, bedeutet für ihn Lebensfreude. Das spiegelt sich auch in seinen Kunstwerken wider, wobei er bevorzugt leuchtende Farben verwendet, die jedes einzelne zu einem echten Hingucker machen. „Ich bin Autodidakt, probiere viel aus. Immer nur ein Stil, das ist mir zu langweilig“, sagt er.

Besonders gern malt Apitz Porträts, vor allem von älteren Menschen. Deren Gesichter seien aufgrund mancher Falte ausdrucksstärker. Ob es sich dabei um einen Prominenten handelt oder nicht, ist ihm egal. Auftragsarbeiten nimmt er gern an. Auch wenn er sich natürlich über jeden Cent freue, sei Geld mit seiner Kunst zu verdienen, nur eine Nebensache. „Als Bildender Künstler zu überleben, schaffen nur die wenigsten. Du musst dich dafür gut verkaufen können. Den meisten Künstlern liegt das nicht so.“

Für Bruno F. Apitz selbst war und ist die Malerei vor allem ein guter Ausgleich zur Schauspielerei und hatte auch mit seinem Werdegang als Schauspieler zu tun. Während seines Studiums an der Theaterhochschule „Hans Otto" Leipzig und seines Engagements am Neuen Theater Halle hatte er erste Kontakte zu Studenten und Lehrern der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Diese Begegnungen hätten ihn ermutigt, sich als Maler auszuprobieren. Stift und Papier trage er stets bei sich.

In den ersten Jahren seiner Karriere stand Bruno F. Apitz für verschiedene Theaterproduktionen auf der Bühne. Von 2002 an war er dann in mehreren „Tatort“-Folgen, in Krimiserien, Fernseh- und Kinofilmen zu sehen. „Während der Drehpausen habe ich immer meine Kollegen skizziert – auf der Rückseite meines Drehbuchs“, erzählt er.

Einem größeren Publikum bekannt wurde er durch die ZDF-Polizeiserie „Notruf Hafenkante“. Seit 2010 spielte er dabei die Rolle des Hauptkommissars Hans Moor. Damit ist nach einem Jahrzehnt aber mittlerweile Schluss. Er stieg freiwillig aus. Viele nette Kollegen habe er kennengelernt, doch das ewige Pendeln zu den Drehorten nach Hamburg und das Schlafen in fremden Betten hatte er irgendwann satt. Mit seiner Frau Diana Apitz, selbst Schauspielerin, Geschäftsführerin einer Schauspieleragentur und zugleich seine Managerin, lebt er in einem Haus in Königs Wusterhausen. Dort entstehen auch die meisten Kunstwerke. „Ich arbeite immer an mehreren Bildern gleichzeitig.“ Je nach Lust nehme er dann eines davon auf die Staffelei und setze seine Arbeit fort.

Das Umfeld ist künstlerisch geprägt

Vorgenommen hat er sich, zunächst dreimal in der Woche in seiner ersten eigenen Galerie zu sein. Dort möchte er auch malen und dabei mit Menschen ins Gespräch kommen, trotz der recht geringen Raumgröße. Obwohl das „Atelier Bruno“ ein gutes Stück von zu Hause entfernt liegt, gefällt ihm der Standort sehr. „Friedrichshagen habe ich über einen Schauspielkollegen kennengelernt“, berichtet er. Die Bölschestraße habe ihm schon immer gefallen. Auf die Räume im Rathaus Friedrichshagen, in denen sich früher eine Theaterkasse befand, wurde er durch eine Ausschreibung im Internet aufmerksam. Er bewarb sich und wurde genommen. „Das gesamte Umfeld hier ist sehr künstlerisch geprägt. Deshalb passe ich hier sehr gut rein“, ist Apitz überzeugt. Sofern er nicht selbst vor Ort ist, können Passanten beim Flanieren seine Bilder im Schaufenster begutachten und ihn bei Interesse anrufen.

Vorbehalten gegenüber Schauspielern, die sich wie er auch auf einem anderen Terrain bewegen, tritt er übrigens entschieden entgegen. „Wenn die Leute es gut finden, warum sollte man es dann nicht tun?“ Die Grenzen würden sowieso immer weiter aufgeweicht. „Heute bekommen Influencer Filmrollen, die nie zuvor geschauspielert haben. Wer es kann, setzt sich auch durch.“ Er selbst wird auch in Zukunft weiter als Schauspieler aktiv bleiben. Dass Bruno F. Apitz jetzt häufiger zum Pinsel statt zur Pistole greift, wird daran nichts ändern.

Weitere Informationen gibt es auf www.atelier-bruno.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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