Lange Leitung: Ein System von Wasserrohren zieht sich durch den Bezirk

Ende an der Oberbaumbrücke. Hier fließt das Grundwasser aus diesem Leitungssystem in die Spree. | Foto: Thomas Frey
5Bilder
  • Ende an der Oberbaumbrücke. Hier fließt das Grundwasser aus diesem Leitungssystem in die Spree.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Sie sind unübersehbar und manchmal sogar ein Hindernis: Oberirdische Wasserleitungen, die an vielen Stellen im Bezirk zu finden sind.

Schon lange zieht sich ein solcher Bandwurm von der Revaler Straße über die Modersohnbrücke und den Rudolfkiez bis zum Osthafen. Ein anderer Ausgangspunkt ist das Gebiet rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt. Ebenso verläuft ein solches Rohrsystem vom Anschutz-Areal entlang der Mühlenstraße bis zur Oberbaumbrücke. Die Leitungen führen normalerweise von Großbaustellen zur Spree oder dem Landwehrkanal. Sie transportieren Grundwasser, das auf den Baufeldern abgepumpt werden muss. An manchen Stellen enden sie aber auch abrupt, wie zuletzt auf dem Mittelstreifen der Lindenstraße.

Wer deshalb hoffte, die nicht gerade ansehnlichen Wegbegleiter würden vielleicht verschwinden, wird aber enttäuscht. Sie bleiben, so lange an den betreffenden Stellen gebaut wird, sagt Tiefbauamtsleiter Helmut Schulz-Herrmann. Etwa an der Revaler Straße, wo die rosa Rohre zuletzt ebenfalls außer Betrieb waren. Das gelte wahrscheinlich nur für kurze Zeit, erklärt Schulz-Herrmann. Denn soeben sei dort eine neue Genehmigung bis Ende 2018 erteilt worden. In dieser Gegend werden weitere Wohnquartiere errichtet.

Bereits 2010 wurde die oberirdische Verbindung gelegt. Sie endete zunächst im Pumpwerk an der Rudolfstraße. Als die Berliner Wasserbetriebe dort ihren Regenrücklaufkanal zu einem Stauraumkanal umbauten, war das Entsorgen an dieser Stelle nicht mehr möglich. Es folgte 2014 die Verlängerung durch den Kiez in Richtung Spreeufer.

Als die Berliner Woche damals darüber berichtete, hieß es, noch mindestens bis zum Sommer bliebe das Rohrsystem bestehen. Aber wahrscheinlich auch darüber hinaus. Eine Aussage, die sich, wie sich schon länger zeigte, als sehr dehnbar erwies.

Es gebe wenig Handhabe, die Ungetüme im öffentlichen Raum zu verhindern, so der Tiefbauamtsleiter. Komme so ein Antrag, könne höchstens die vorgesehene Strecke geprüft und gegebenenfalls verändert werden. Etwa wenn dadurch die vorgeschriebene Gehwegfläche von mindestens 1,50 Meter Breite nicht mehr gegeben ist. Darüber hinaus werde darauf geachtet, dass nicht zu viel Grundwasser durch die Leitungen gejagt werde.

Diese Art der Entsorgung ist um einiges günstiger, als würde der flüssige Überschuss in das Kanalsystem der Wasserbetriebe eingespeist. Die verlangen bereits mehrere Euro pro Kubikmeter. Für die Leitungen entlang des Straßenlandes fällt dagegen nur eine Benutzungsgebühr von ungefähr einem Euro pro Meter und Monat an. Schon das spricht dafür, dass die Leitungen weiter zum Bild des Bezirks gehören werden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 789× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 793× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 484× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 967× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.871× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.