Zwei Veranstaltungen im Gedenkort am Eichborndamm
Führung und Gespräch über eine Patenschaft für getötete Kinder
Am Eichborndamm 238/240 befand sich ab 1941 bis Kriegsende die „Wiesengrund“ genannte Städtische Nervenklinik für Kinder und Jugendliche, die heute ein Gedenkort ist. Am Donnerstag, 26. Januar findet hier eine Führung sowie ein Gesprächsabend statt.
Im zweiten Weltkrieg wurden in der Klinik Heranwachsende eingewiesen, die nach der Erb- und Rassenideologie der Nazis als „lebensunwert“ eingestuft wurden und durch medizinische Versuche oder fehlende ärztliche Hilfe starben. Im Rahmen des Gesprächsabends am 26. Januar ab 18.30 Uhr wird eine weitere Patenschaftsurkunde für ein getötetes Kind übergeben. Bei diesem von der Künstlerin Karen Scheper initiierten Projekt unter dem Titel „Mein liebes Kind“ übernehmen Schulen, Einrichtungen oder auch Privatpersonen Patenschaften für eines der Wiesengrund-Opfer. Sie recherchieren seine Biografie und organisieren auch weitere Veranstaltungen wie Marika Reiskes. Ihr Patenkind hieß Valentina. Das Mädchen wurde 1932 geboren und starb 1941 in der Klinik am Eichborndamm. Marika Reiske wird im Gespräch mit Karen Scheper und Claudia Wasow-Kania vom Bezirksmuseum darüber berichten, was sie über das kurze Leben von Valentina herausgefunden hat. Danach erhält sie die Patenschaftsurkunde.
Bereits um 17 Uhr gibt es die Möglichkeit, an einer Führung von Florina Limberg vom Projektveranstalter "Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte" durch den Gedenkort teilzunehmen. Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei aber nur nach Anmeldung per E-Mail an museum@reinickendorf.berlin.de, ¿902 94 64 60 oder auf www.museum-reinickendorf.de möglich.
Die Initiative „Mein liebes Kind“ sucht im übrigen weitere Patenschaften für die Kinder vom Wiesengrund. Unter www.mein-liebes-kind.de werden die bisherigen Paten vorgestellt und ihre Projekte dokumentiert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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