Kleine Kiezdetektive präsentieren ihre Wünsche
Friedrichshain-Kreuzberg. Rund 60 Schüler der vierten Klassen waren in den vergangenen Wochen erneut als Kiezdetektive mit Notizblock und Fotoapparat unterwegs und haben das Umfeld ihrer Schulen erkundet.
Ihre Ergebnisse haben die Kinder aus drei Grundschulen am 29. Juni dem Bezirksamt präsentiert und den Politikern auch gleich viele Wünsche und Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg gegeben. Müll, freilaufende Hunde oder abgebaute Geräte auf Spielplätzen standen nicht zum ersten Mal auf der Mängelliste. Auch bei der Lemgo-Grundschule, die sich an dem Projekt beteiligten.
Natürlich versprachen die Stadträte, dass sie sich darum kümmern. Wobei sie gleichzeitig deutlich machten, dass sich nicht jedes Problem auf die Schnelle lösen lässt. Manche Spielplätze werden wohl frühestens im kommenden Jahr einigermaßen ausreichend bestückt sein, erklärte Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne). Bei einem anderen Anliegen, das der 36. Grundschule, ehemalige Blumengrundschule, sehr am Herzen liegt, stellte er dagegen eine schnelle Lösung in Aussicht. Dort wurde, wie schon beim ersten Treffen der Kiezdetektive im Januar, ein zweites Fußballtor für den Schulhof gewünscht. Das soll es jetzt wirklich geben.
Die Ludwig-Hoffmann-Schule möchte, dass die Schmierereien an ihrem Gebäude endlich verschwinden und mit schönen Graffitis übermalt werden. Letzteres sei wegen des Denkmalschutzes nicht möglich, erklärte Schulstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD). Aber ein Säubern der Fassade werde schon in einigen Tagen beginnen.
Allerdings beließen es die Kiezdetektive nicht dabei, Missstände anzuprangern, sondern legten auch selbst Hand. So säuberte die Gruppe aus der Hoffmann-Schule vor Kurzem den Pinguin-Spielplatz an der Lasdehner Straße. Außerdem überlegten sich die Kinder Hinweisschilder, die zu Rücksichtnahme auffordern, ohne dass sie gleich wie plumpe Verbote aussehen. Überhaupt zeigten die Teilnehmer viel Kreativität bei der Präsentation ihrer Ergebnisse.
Mit der Aktion sollen die Grundschüler ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und erfahren, dass ihre Ideen ernstgenommen werden. Das Projekt läuft noch bis zum Jahresende. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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