Gedicht der Woche
Kunst trifft: Gedicht zum Bild: Die Toteninsel No. 3 von 1883
- hochgeladen von Uwe Kraus
Hier mein Gedicht zur Toteninsel von Arnold Böcklin. Hierzu gibt es auch ein Musikstück von Rachmaninow. Es war das Lieblingsbild Hitlers und kommt auch in einem Krimi von Dürrenmatt vor. Es zeigt einen Ruderer, der auf eine geheimnisvolle Insel zusteuert. Er rudert die Toten nach drüben. In meinem Gedicht ist Hitler dieser Ruderer und es heißt Der Tod ist ein Seemann aus Deutschland. Das ist eine Veränderung Celans Todesfuge, Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Celan hat mich sehr tief beeindruckt. Auch dieses Bild. Damals, in der Oberstufe, war mein bestes Fach Bildende Kunst und da lernt man ja Bildinterpretation, vom goldenen Schnitt oder vom Kirchenbau. Das hat mich sehr interessiert. Das Bild ist die No. 3. Es gab 5 Versionen. Es hängt ja in Berlin... Vielleicht geht Ihr oder Sie morgen mal ins Museum, liebe Leser.. Ich habe das Bild noch nicht gesehen. Ich war bei Miro, Hundertwasser und dem Blauen Reiter auch mal in Karlsruhe bei Haring... Kunst ist eine sensible Haut, schrieb Hesse. Es gab so wunderbare Dinge... Mit dem Gedicht nahm ich auch am Hildesheimer Literaturwettbewerb teil. Es war ein paar Tage auf Platz eins beim Voting. Dann wurde es 250. von 1100 Werken..
der mensch erscheint im heliotraum
langsam setzt das boot über
stumpfer wellengang
stille gischt-
martyrium des traumes
zypressenhalde
abraumhalde
felsgebein
in stiller mitte: kammern
geheimgänge hinter der pforte...
der tod ist ein seemann aus deutschland-
abgesang. hinter dem bild
ist vor dem bild
ich sehe die genarbten felsen.
komme ich zu ihr,
der insel des todes?
wer verläuft sich in der musik
die orkanartig aufbricht.
still dahinter
der wille zur macht-
c: Uwe Kraus 14.10.2019
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