Mehr als Wohlfühlen: Friedrichshain-Kreuzberg muss um Personal kämpfen
Neue Mitarbeiter zu bekommen ist aktuell nicht einfach. Schon alle bisherigen zu halten macht Schwierigkeiten. Auch die Verwaltung in Friedrichshain-Kreuzberg merkt das.
Deshalb wird einiges versucht und angeboten, um im Personal-Konkurrenzkampf einigermaßen bestehen zu können.
Beschäftige erhalten die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Auch auf die Ausbildung wird besonderen Wert gelegt. Der Teamgeist soll gestärkt werden. Gesundheitsvorsorge und insgesamt eine "Willkommenskultur" spielen ebenfalls eine Rolle. "Auf jeden eingehen, damit niemand verloren geht", beschreibt Anke Apt, Leiterin des Personal- und Gesundheitsmanagements diese und weitere Bausteine der bezirklichen Beschäftigungsoffensive.
Schlechte Karten bei der Bezahlung
Nur eine Wohlfühlatmosphäre vermitteln reiche aber nicht. Daneben gehe es um harte Fakten, macht Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Grüne) deutlich. Vor allem um das Geld. Gerade in diesem Punkt hat Friedrichshain-Kreuzberg gegenüber anderen Arbeitgebern schlechte Karten. Das gilt nicht nur für die freie Wirtschaft oder Bundesbehörden, sondern auch im Vergleich zur Berliner Landesebene. Wer dorthin wechsle, steige meist zwei Gehaltsklassen höher ein, beklagt die Bürgermeisterin. Und habe häufig weniger Stress. Allein auf der Ebene der Amtsleiter und anderen Führungskräften sind in jüngster Zeit fünf Personen in Richtung Senat abgewandert.
Auch das Tarifrecht erweise sich oft als Hindernis. Fallstricke seien nicht nur die Bezahlung, sondern auch manche geforderte Qualifikation. Da kann jemand zum Beispiel eine IT-Koryphäe sein, wenn er keinen Hochschulabschluss hat, ist ein einigermaßen adäquater Einstieg erst einmal verbaut.
Veränderungen beim Geld oder bei den Arbeitsplatzvoraussetzungen liegen meist außerhalb der Verantwortung des Bezirks. Anders als etwa die Frist zwischen Ausschreiben und Besetzen einer Stelle. Sie beträgt in Friedrichshain-Kreuzberg im Schnitt fünf Monate. Eine lange Zeit, die viele Bewerber nicht abwarten.
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