"Eigentlich ideal für Fußgänger"
Die Gropiusstadt soll lebenswerter werden - durch überholte Grünanlagen, Sportangebote und Spielplätze
Wie können die Grün- und Freiflächen in der Gropiusstadt attraktiver werden? Darum ging es am 28. November bei einer Bürgerveranstaltung im Gemeinschaftshaus. Das Planungsbüro „Fugmann Janotta Partner“ stellte sein Konzept vor und bat um weitere Vorschläge und Wünsche.
Doch zuerst ergriff Katharina Smaldino, die Neuköllner Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, das Wort und machte zwei erfreuliche Mitteilungen. Bereits 2019 soll der Lipschitzbrunnen wieder sprudeln, zum ersten Mal nach rund 20 Jahren Trockenheit. „Auch die demolierten Bänke werden ersetzt“, so Smaldino. Zweite gute Nachricht: Mehr als 300 000 Euro für Bordsteinabsenkungen stehen für die Gropiusstadt zur Verfügung. Das Geld – auch für weitere Maßnahmen – kommt aus dem Bund-Länder-Fördertopf „Zukunft Stadtgrün“.
Die Bordsteinabsenkungen machen es gerade für gehbehinderte Menschen einfacher, Straßen und Wege zu überqueren. Außerdem sollen an den Übergängen Markierungen aufgemalt und Fahrradbügel oder Poller aufgestellt werden, damit Autos sie nicht zuparken, so Harald Fugmann vom Planungsbüro.
Ursprünglich oberirdische Bahn geplant
„Eigentlich ist die Gropiusstadt ideal für Radfahrer und Fußgänger“, sagte er. Die Architekten Walter Gropius und Walter Rossow hätten in den 60er-Jahren viele Fußwege und Grünzüge angelegt. Der größte allerdings, der, vom U-Bahnhof Britz-Süd kommend, bis zum U-Bahnhof Zwickauer Damm verläuft, ist einer anderen Tatsache zu verdanken. Ursprünglich nämlich sollte die U-Bahn nämlich oberirdisch fahren, so wie die U 3 in Dahlem. Doch dann wurde sie gedeckelt und begrünt.
Hier soll sich in den nächsten Jahren einiges tun. Voraussichtlich 2020 wird der Bürgersteig am Friedrich-Kayßler-Weg ausgebessert, die Beleuchtung erneuert, neue Gehölze gepflanzt und die Pergola vor dem U-Bahnhof Wutzkyallee auf Vordermann gebracht. Wahrscheinlich müssten hier auch einige zu ersetzt werden, deren zu hoch liegende Wurzeln die Gehwegplatten anheben, so Katharina Smaldino.
Ebenfalls in Planung ist, die Wege im Grünzug zwischen Lipschitz- und Wutzkyallee auszubessern und für eine abwechslungsreiche und insektenfreundliche Vegetation zu sorgen, nach dem Motto: Warum nicht einmal eine Wiese statt einfachem Rasen?
Fitnessmeile für alle
Auch die „Gropiusmeile“ mit ihren Fitness-Stationen solle überarbeitet werden, erklärte Fugmann. Wenig genutzte Geräte könne man in den zentralen Grünzug verlegen und dazu neue Angebote für alle Altersgruppen schaffen, sodass eine zusammenhängende Bewegungsmeile entstehe.
In Sachen Spielplätze gibt es zwei Projekte in naher Zukunft. Bereits 2019 wird der Spielplatz an der Ecke Lipschitzallee und Sollmannweg umgestaltet. Zwei Jahre später ist der Spiel- und Bolzplatz am Wildhüterweg an der Reihe. Hier steht die Erneuerung der Oberfläche und der Tore an, außerdem wird die Anlage behindertengerecht umgebaut.
Neben diesen Vorhaben ist noch mehr geplant. So ist beispielsweise ein Mobilitätskonzept für den motorisierten und nicht-motorisierten Verkehr in Arbeit, ebenso eine Wegeleitsystem, das die Orientierung in der Gropiusstadt erleichtert.
Anwohner werden beteiligt
Auch in Zukunft werde es Bürgerversammlungen zum Thema geben, so Thorsten Vorberg vom Quartiersmanagement. Dort würden auch wieder konkrete Vorschläge aufgenommen, denn die Bewohner wüssten schließlich am besten, wo es nachts zu dunkel ist und welche Stolperfalle auf dem Gehweg am meisten stört.
Weitere Informationen zum Programm „Zukunft Stadtgrün“ in der Gropiusstadt gibt es unter http://asurl.de/144r.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.