Kommentar & Artikel zum Pleiten, Pech und Pannen Bahnhof Karlshorst
S-Bahnhof Karlshorst: Ein einziger Fußgängertunnel und 700 Tage Bauzeit reichen immer noch nicht, ein einziger Bahnhof, ob dafür 1000 Tage reichen werden?

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Wie lange braucht die Bahn, um einen einzigen Fußgängertunnel und eine überdachte Treppe, ohne Aufzug und ohne Fahrstuhl zu bauen? Ganz genau weiß die Bahn das noch immer und schon wieder nicht.

Hier mal der ganze Vorlauf: Die erste Einschätzung der Bahn betrug 8 Monate, dann wäre die Fertigstellung August 2018 gewesen.

Die nächste Bauzeitprognose waren dann schon 2 Jahre, unglücklicherweise leider 3 Mal so lange, dann wäre die Fertigstellung Ende Dezember 2019 erfolgt.

Inzwischen liegt die dritte Antwort der Bahn vor, Zitat:
„An der Personenunterführung bauen wir kontinuierlich weiter, sodass die Fertigstellung der Personenunterführung voraussichtlich Anfang 2020 erfolgen wird. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass keine witterungsbedingten Störungen im Bauablauf auftreten.“

Selbst die 3 fache Bauzeit der ursprünglichen Bauzeit reichen der Bahn für einen einzigen Fußgängertunnel mittlerweile nicht mehr aus und der Antwort ist zu entnehmen, das mit jeder Wetterlage, bei der nicht gebaut werden kann, weitere Verzögerungen eintreten werden.

Kommentar zum Pleiten, Pech und Pannen Bahnhof Karlshorst:
Weiß eigentlich die Bahn, wie viele Menschen diesen Ausgang früher genutzt haben und hat die Bahn die Neubaugebiete der nahen Umgebung im Blick? Fehlt das Wissen oder die Erkenntnis, wie viele Tausende von Menschen absehbar in die nahe Umgebung hinzuziehen, zur Schule gehen oder neu dort arbeiten werden?

Was fehlt in Karlshorst sind große ÖPNV Kapazitäten: eine zusätzliche S-Bahn-Linie, eine Regionalbahnlinie oder mindestens eine Straßenbahnlinie Friedrichsfelde Ost - Karlshorst – Rummelsburg - Ostkreuz für die unzähligen fast täglichen Ausfälle der S3 und jeden Tag 20.000 Fahrgäste, zu denen absehbar Tausende von weitere Fahrgästen hinzukommen werden.

Der Bahnhof muss endlich fertig werden, die reine dafür erforderliche Bauzeit von unter 10 Wochen steht in keinem Verhältnis der Dauerbaustelle, die für einen einzigen Bahnhof mittlerweile beinah 1.000 Tage dauern soll. Der aktuelle früheste genannte Fertigstellungstermin für den Bahnhof Karlshorst ist Sommerferienende 2020. Zur Erinnerung: nur 1 Jahr sollte die Baustelle laut Bahn eigentlich nur andauern (Das wäre Ende 2018 gewesen).

Ob Sommerferienende 2020 überhaupt von der Bahn gehalten werden kann, steht in den Sternen, denn die mehrfache Frage, ob die dafür notwendige Streckensperrung, die vor 4 Jahren beantragt wurde, tatsächlich genehmigt wurde, wurde nicht beantwortet (und die gleiche Frage 8 Wochen vorher verneint).
Zudem hat sich bei einer Anwohnerversammlung durch unabhängig voneinander gegebene Antworten der Bahn und BVG herausgestellt, dass zeitgleiches Bauen der S-Bahn und der Bahn Sommerferien 2020 wieder geplant ist. Unter gleichzeitigem Bauen haben unzählige davon Betroffene bereits im Sommer 2019 gelitten, ebenso wie unter den parallel dazu stattfindenden Extremwetterlagen z.B. fast 40 Grad Hitze.

Die Bahn baut aber für Fahrgäste und nicht für sich allein. Bei der Extremwetterhäufung muss die Bahn ihren Verpflichtungen nachkommen ihre Fahrgäste durch die Dachwiederherstellung zu schützen, besonders da den Bahnhof auch viele Schulkinder nutzen und Dank kostenloser Schüler-Fahrkarte noch viel mehr nutzen werden.

Wer das Glück hatte den vorherigen Tunnel zu benutzen, stellt sich vielleicht auch eine zusätzliche Frage: Reicht der neue Fußgängertunnel eigentlich aus für so viele Fahrgäste? Der Tunnel wirkt deutlich kleiner aus als vorher. Schon früher haben den Tunnel so viele Menschen genutzt, dass an diesem Ausgang ein Fahrstuhl oder eine Rolltreppe notwendig gewesen wäre. Zu den vielen Menschen werden absehbar Tausende von Menschen hinzukommen (neue Wohn-, Schul-, Geschäfts- und Behördenbauten), was dann?

Wird alles jemals fertig? Vielleicht ist der Großflughafen BER noch früher fertig, als ein einziger S-Bahnhof in Karlshorst.

Autor:

Anke Hauschild aus Karlshorst

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