Von Schierke auf den Brockengipfel: Walpurgisnacht wird zünftig gefeiert

Die Einwohner von Schierke schmücken ihre Häuser mit bunten Hexen. | Foto: Ralf Drescher
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Am 30. April bekommen die rund 700 Einwohner von Schierke am Brocken mächtig Besuch. Dann wird am höchsten Gipfel Norddeutschlands die Walpurgisnacht gefeiert.

Schon Tage vorher hat sich Schierke fein gemacht. Fast alle Häuser und viele Gärten werden mit bunten Hexenfiguren geschmückt, selbst die Masten der Straßenbeleuchtung bekommen eine passende Dekoration. Die Walpurgisnacht geht auf die heilige Walburga, einer Äbtissin aus England (710-779), zurück. Im Mittelalter gingen die Menschen davon aus, dass die Hexen rund um den Blocksberg genannten Brocken aufsteigen, dort tanzen und ihr Fest abhalten. Der Begriff Walpurgisnacht wurde durch Goethes „Faust“ einer großen Öffentlichkeit bekannt.

Im Kurpark in Schierke gibt es am 30. April und 1. Mai einen großen Mittelaltermarkt. Besucher dürfen sich auf zahlreiche Händler mit stilechten Angeboten sowie auf mittelalterlich angehauchte Speisen und Getränke freuen. Auch die Musik auf der Bühne ist dem Fest angepasst. Von mittelalterlich angehauchter Rockmusik von „Cultus Ferox“ über das Duo „Pampatut“ bis zur Mittelalter-Folkband mit dem passenden Namen „Blocksperga“. Zur Walpurgisnacht wird Schierke erfahrungsgemäß sehr stark besucht. Wer mit dem Auto anreist, findet aber sicher im neuen Parkhaus Winterbergtor (700 Plätze) einen Stellplatz, außerdem kann man ab Wernigerode mit der Brockenbahn oder dem am 30. April eingerichteten Shuttlebus fahren.

Auf den Brocken (1141 Meter) kommt man ebenfalls mit der Brockenbahn oder zünftiger zu Fuß. Mehrere Wanderwege verschiedenster Schwierigkeitsgrade führen von Schierke auf den Gipfel, erprobt durch den Autor sind die Wege über Alte Bobbahn und Eckerloch. Der Wanderer muss dabei bei Auf- und Abstieg jeweils 500 Höhenmeter überwinden. Die Länge der Tour beträgt rund zehn Kilometer, nur für den Weg sind vier bis fünf Stunden zu kalkulieren.

Oben angekommen, sehen Sie hoffentlich, das sich der Weg gelohnt hat. An vielen Tagen bleibt der Gipfel im Nebel, im Jahre 1958 haben die Meteorologen dort 330 Nebeltage gezählt. Sehenswert sind ein kleiner Felsen mit der Höhenangabe des Bergs als Hintergrund für das Familienfoto und das Brockenhaus mit dem Museum, in dessen Kuppel noch die elektronischen Lauschanlagen der Stasi zu sehen sind. Ein Relikt der Funkgeschichte ist der 1936 errichtete Fernsehturm, der bereits vor dem Krieg für Versuchssendungen genutzt wurde. Heute trägt der Turm eine Kuppel, unter der sich eine Radarantenne der Deutschen Flugsicherung befindet.

Hinkommt man am Wochenende mit dem Harz-Berlin-Express (HEX) von Ostbahnhof, Alexanderplatz, Hauptbahnhof oder Zoo in gut drei Stunden bis Wernigerode. Von dort braucht man mit der Harzer Schmalspurbahn noch einmal eine Stunde bis Schierke. Hin- und Rückfahrt mit HEX gibt es für 25 Euro, Ticketverkauf nur im Zug. Dazukommt noch das Ticket für die Fahrt nach Wernigerode (zehn Euro eine Fahrt). Mit dem Auto braucht man über die A2 bis Magdeburg und dann über Bundesstraßen für 260 Kilometer rund 3,5 Stunden. RD

Wissenswertes im Internet unter www.schierke-am-brocken.de oder bei der Tourist-Information Schierke unter  039455 86 80.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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