Hansestadt mit Storchennestern: Werben an der Elbe
Es gibt allein in Deutschland zahlreiche Hansestädte, neben den Klassikern Hamburg, Rostock, Stralsund oder Greifswald auch Werben (Elbe). Mit rund 1100 Einwohnern ist die Stadt im Landkreis Stendal vermutlich die kleinste Hansestadt überhaupt.
Erwähnt wurde der Ort bereits vor rund 1000 Jahren. In der Chronik Thietmar von Merseburgs ist vermerkt, dass König Heinrich II. dort um das Jahr 1006 mit Slawen verhandelte. Bereits für das Jahr 1160 ist der Johanniterorden in Werben nachgewiesen. Markgraf Albrecht der Bär hatte den Rittern die Einkünfte der Werbener Kirche übertragen.
Von der früheren Stadtmauer sind nur noch Reste erhalten. Vom 1470 erbauten Elbtor mit dem Heimatmuseum bietet sich jedoch ein prächtiger Blick auf Werben und Umgebung. Sehenswert ist auch die Salzkirche, die einst als Lagerhaus zweckentfremdet wurde. Der Bau der St. Johanniskirche begann bereits im 14. Jahrhundert. Fertiggestellt wurde sie erst um 1466. Erwähnenswert sind mittelalterliche Glasmalereien, der Flügelaltar, das bronzene Taufbecken (1489) und ein fünfarmiger riesiger Leuchter (1488).
Werben eignet sich gut als Ausgangspunkt für Fahrradtouren über die Elbdeiche nach Havelberg – mit Fährüberfahrt – oder nach Stendal. Weit über die Altmark hinaus ist inzwischen das Biedermeierfest bekannt, das in diesem Jahr am 1. und 2. Juli gefeiert wird. Im Untertitel könnte Werben durchaus den Titel Storchenstadt führen. Regelmäßig lassen sich hier 15 und mehr Storchenpaare nieder. Von der Aussichtsplattform auf dem Elbtor können Besucher direkt in die Nester blicken und fotografieren (Anmeldung bei Jochen Hufschmied, 0176 55 62 42 99).
Eisenbahnanschluss hat Werben schon seit über 40 Jahren nicht mehr, deshalb empfiehlt sich die dreistündige Anfahrt mit dem Auto. Über die A24 und dann über Pritzwalk und weiter über Wittenberge und Seehausen. RD
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Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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