Skulpturen auf der Schlossinsel
Kunstwerke aus mehreren Jahrhunderten im Freien zu bewundern

Die Plastik "Kinder mit Schildkröte" ist seit fast 50 Jahren Blickfang auf der Schlossinsel. | Foto: Ralf Drescher
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  • Die Plastik "Kinder mit Schildkröte" ist seit fast 50 Jahren Blickfang auf der Schlossinsel.
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Die Schlossinsel Köpenick ist neben der quirligen Altstadt und der derzeit besonders stark befahrenen Müggelheimer Straße ein echter Ruhepol. Spaziergänger finden hier neben Wegen mit Wasserblick gleich eine ganze Reihe von Plastiken und Denkmälern.

Das wichtigste Denkmal ist natürlich das 1681 fertiggestellte Schlossensemble mit der Schlosskapelle. Bebauung ist hier bereits seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen, zuerst eine slawische Burganlage, und ab 1570 ein kurfürstliches Jagdschloss. Als das jetzige Schloss um die Jahrtausendwende saniert werden musste, fand man im Keller – heute sichtbar – eines der mächtigen Turmfundamente des Jagdschlosses.

Aber bleiben wir im Schlosspark. Besonders oft fotografiert, weil leicht mit dem Schloss auf ein Bild zu bringen, dürfte die Plastik „Kinder mit Schildkröte“ sein. Geschaffen wurde sie 1972 von Walter Lerche. Kinder und Tiere waren eines der Lieblingsmotive des Friedrichshagener Künstlers. Auch im Tierpark Friedrichsfelde sind seine Werke zu sehen.

Unweit dieser Plastik findet sich eine Gedenkurne für Gräfin Marianne von Schmettau. Ihr Mann hatte Schloss Köpenick 1804 erworben. Diese Urne dürfte nach den Simsfiguren von Schloss Köpenick eines der ältesten Werke auf der Insel sein. Schloss Köpenick war von 1753 bis 1926 übrigens eine Ausbildungsstätte für Lehrer. Auch Mitglieder des Lehrerseminars mussten 1914 in den Ersten Weltkrieg ziehen, viele von ihnen blieben auf den Schlachtfeldern in Flandern zurück. Eine Tafel mit Stahlhelm und Seitengewehr erinnert an die „... für das Vaterland gefallenen ...“ Seminaristen und ehemaligen Schüler.

Weniger national steht gleich daneben die Plastik „Zwei Giraffen“ von Hans Hennig aus dem Jahr 1977. Auch hier machen viele Spaziergänger Station. „Hühnerdieb“ heißt eine 1912 entstandene Plastik von Hermann-Joachim Pagels. Die steht etwas versteckt im Grün. Der Dieb hat sich vergriffen und statt der Hühner einen Hahn eingesteckt, der durch lautes Krähen auf die Untat aufmerksam macht und den Dieb verrät. Seit 1898 erinnert eine Stele an Johann Julius Hecker, der an dieser Stelle 1753 das erste preußische Lehrerseminar gegründet hatte. Weitere Plastiken auf der Insel: „Torso", 1982 von Karl Hillert, und „Reiherbaum“, 1975 von Hans Peter Goettsche. Ein Teil der Simsfiguren von Schloss Köpenick stammen von Balthasar Permoser (1651-1732), der auch der Schöpfer des Figurenschmucks des Dresdner Zwingers ist.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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