Radler sterben bei Unfällen: In beiden Fällen kam es zum Zusammenstoß mit LKW
Treptow-Köpenick. Seit Anfang April sind im Bezirk zwei Radler bei Unfällen getötet worden.
In beiden Fällen war der Zusammenstoß mit einem Lastkraftwagen Ursache für den Tod der Radler. So wurde am 6. April ein Radler in Baumschulenweg getötet, als er in der Köpenicker Landstraße von einem abbiegenden LKW erfasst wurde. Der Radler war in Richtung Schöneweide unterwegs, der LKW fuhr in gleicher Richtung. Als der LKW-Fahrer rechts in die Baumschulenstraße einbog, erfasste er den Radler. Der 63-Jährige starb noch an der Unfallstelle.
Zu einem ähnlichen Unfall kam es am 8. April in Oberschöneweide. Hier befuhr ein 36 Jahre alte Radler die Edisonstraße in Richtung Karlshorst. Kurz nach der Einmündung der Griechischen Allee wurde er von einem neben ihm fahrenden LKW erfasst und mitgeschleift. Auch dieser Radler verstarb noch vor Ort.
Mit diesen beiden Toten sind in diesem Jahr bereits fünf Radfahrer bei Verkehrsunfällen gestorben, 40 Prozent der Todesfälle traten in Treptow-Köpenick auf. Beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) werden die Unfälle dokumentiert und ausgewertet. Referentin Susanne Grittner besucht im Auftrag des Vereins Gerichtsverfahren, bei denen Kraftfahrer wegen fahrlässiger Tötung – von Radlern – angeklagt werden. „Das Gericht sucht Fakten, die den Unfallfahrer entlasten. Oft gibt es keine Zeugen, und das Unfallgeschehen kann nicht vollständig aufgeklärt werden, denn der Radfahrer ist ja tot. Ich habe Autofahrer erlebt, die nie wieder ein Lenkrad angefasst haben. Andere Fahrer haben bereits am Tag nach dem Unfall wieder einen LKW gesteuert“, berichtet die ADFC-Referentin. Die Aufarbeitung der Unfälle fließt in jedem Fall in die Präventionsarbeit des Vereins ein.
Im nächsten Jahr werden dann wieder weiße „Geisterräder“ für die im Jahr 2016 getöteten Radler aufgestellt. Zwei Standorte im Bezirk stehen leider bereits fest – die Edisonstraße und die Köpenicker Landstraße. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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