Offene Fragen zur Zensur

Wolfgang Hiob ärgert sich. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Die Abhängung von zwei Aktfotos aus einer Ausstellung im Rathaus Köpenick hat ein politisches Nachspiel.

Im Kulturausschuss der BVV musste sich der verantwortliche Stadtrat Michael Vogel (CDU) mehrere Fragen gefallen lassen. Zur Sitzung waren neben dem betroffenen Fotografen Wolfgang Hiob auch mehrere Kollegen seines Fotoclubs gekommen. „Ich war selbst 21 Jahre Mitarbeiter im Bezirksamt. Wir haben fast jedes Jahr beim Fotoklubforum im Rathaus Köpenick Aktfotos gezeigt. Nie hat es Beschwerden gegeben. Die Vereinbarung zwischen Bezirk und Gesellschaft für Fotografie als Veranstalter enthält keine Motivbeschränkungen“, sagte Hiob.

Stadtrat Vogel wiederholte seine in der vergangenen BVV-Sitzung getätigte Aussage, dass das Rathaus keine Galerie sondern ein Dienstgebäude sei, es Beschwerden von Mitarbeitern gegeben habe und er Abwägungen habe treffen müssen. Warum diese Abwägungen gegen einen bereits 2010 getroffenen BVV-Beschluss, bei Fotoausstellungen auf Zensur zu verzichten, verstoßen, ließ er unbeantwortet. „Wir fordern da aber Transparenz ein und wollen wissen, was für eine Festlegung der Bezirk getroffen hat. Es kann nicht sein, dass mit bezirklichen Regelungen gegen den Willen der Bezirksverordneten verstoßen wird“, sagt Irina Vogt (SPD), Vorsitzende des Kulturausschusses. In den nächsten Ausschusssitzungen kann das Thema also noch einmal auf der Tagesordnung stehen.

Fotograf Wolfgang Hiob war bereits 2010 von einer unverständlichen Entscheidung des Bezirks betroffen. Damals war auf Weisung von Bürgermeisterin Gabriele Schöttler (SPD) gleich seine ganze Fotoausstellung wegen mehrerer Aktfotos aus dem Rathaus in ein Kiezzentrum verbannt worden. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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