Ist ein Bronzeguss die Lösung?
Schadensbehebung an der Plastik "Die sich Erhebende" hat bereits 9500 Euro gekostet

Restaurator Hans Schelkle bei der Arbeit. | Foto: Ralf Drescher
3Bilder
  • Restaurator Hans Schelkle bei der Arbeit.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Silvia Möller

Die Plastik „Die sich Erhebende“ von Ingeborg Hunzinger (1915-2009) ist dem Bezirk lieb und teuer. Restaurierung und Reparaturen haben seit 2016 rund 9500 Euro gekostet.

Das von der Rahnsdorfer Bildhauerin hergestellte Kunstwerk besteht aus Beton und ist im Innern mit einer Stahlarmierung versehen. Immer wieder klettern Kinder auf die Figur, die im Luisenhain steht, und treten dabei auf eine der Hände. Schon mehrfach musste deshalb der Daumen ersetzt werden, was rund jeweils 1000 Euro kostet. Die Restaurierung 2016/2017 hatte rund 6500 Euro gekostet, dafür war die Skulptur abgebaut und in die Wartenberger Werkstatt von Restaurator Hans Schelkle gebracht worden (Berliner Woche berichtete).

Mitte Januar hat sich die Kommission "Kunst im öffentlichen Raum" mit der Plastik befasst. In dem Protokoll der Sitzung wird vermerkt, dass sie einen ganz besonderen Wert für den Bezirk hat. Sie war ein geschenk von Ingeborg Hunzinger und stellt nach Aussage der Kommissionsmitglieder den Widerstand gegen Bevormundung und den Kampf für Selbstbehauptung dar.

Kunst als Gebrauchsgegenstand

„Dem steht die materielle Gefährdung am jetzigen Standort entgegen. Der Kunststeinguss der Skulptur wird der im öffentlichen Raum üblichen starken Beanspruchung, zum Beispiel durch kletternde Kinder, nicht gerecht. Eine Platzierung auf einem Distanz schaffenden Sockel widerspräche aber der Intention des Kunstwerks“, heißt es im Protokoll der Sitzung.

Nach Aussage der Fachkommission gab es bereits 2012 und 2013 den Vorschlag, die Figur an einen geschützteren Ort umzusetzen. Das stieß auf den Widerstand einiger Bezirksverordneter, die darin eine Kritik an den politischen Aussagen des Kunstwerks vermuteten. „Es gibt jetzt Überlegungen, die Skulptur zeitweise einzulagern und später eine Replik aus beständigerer Bronze herzustellen. Dafür müssten aber die nötigen Gelder bereitgestellt werden und wir brauchen die Zustimmung der Erben der Künstlerin für die Herstellung des Bronzegusses“, teilt die für Kunst im öffentlichen Raum verantwortliche Stadträtin Cornelia Flader (CDU) mit.

Nach Ansicht der Kommission sollte später der Bronzeguss im Luisenhain aufgestellt werden. Dort befinden sich derzeit schon weitere Kunstwerke, darunter eine Replik der „Kugelspielerin“ von Walter Schott und die „Pantherkatze“ von Heinrich Drake und „Der Fischer“ von Hans-Peter Goettsche. Diese Werke sind aus vandalismusresistenterer Bronze gegossen.
Hier ein Video von der Aufstellung der Plastik nach der Restaurierung 2017:

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.