Zu kleiner Markt schreibt rote Zahlen

Der über 20 Jahre alte Markt ist zu klein. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Seit 1993 gibt es an der Mahlsdorfer Straße einen Edeka-Markt. Inzwischen ist er zu klein, das Unternehmen plant einen Neubau.

Weil das zumindest von einem Teil der unmittelbaren Anlieger kritisch gesehen wird, gab es jetzt eine Anwohnerdiskussion. In der mit rund 100 Besuchern überfüllten Martin-Luther-Kapelle ging es zur Sache.

„Der Markt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche ist bei gestiegenem Warenangebot inzwischen zu klein. Unsere Pächterin berichtet von sinkenden Umsätzen. Er schreibt rote Zahlen, die Verluste werden vom Genossenschaftsverbund Edeka ausgeglichen“, erläutert Frank Wende, der bei Edeka für die Expansion zuständig ist.

Vom Unternehmen beauftragte Verkehrsplaner erläutern weitere Minuspunkte: Warenanlieferung über eine offene Rampe, zu kleine Verkaufsflächen, schlecht einzusehende Zu- und vor allem Ausfahrt für Pkw-Benutzer.

Mit der Stadtplanung im Bezirksamt hat Edeka seine Pläne bereits abgestimmt. Der neue Markt soll rund 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche bekommen, dazu 57 Pkw-Stellplätze. „Von Plänen, bis zu 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche zu bauen, mussten wir abrücken, da das nicht genehmigungsfähig war“, erklärt Frank Wende. Mit Folgen, zum Beispiel für einen bisher als Mieter ansässigen Blumenhändler. Für ihn ist künftig kein Platz mehr. Verbessert werden sollen An- und Abfahrt für den Liefer- und Kundenverkehr. Edeka kauft zwei Einfamilienhäuser und erweitert die Parkplatzfläche bis in diesen Bereich. Dort wird der Markt dann direkt an die Einmündung Wongrowitzer Steig/Mahlsdorfer Straße eingebunden, unter Optimierung der Ampelschaltung.

Eine Gruppe von Anwohnern, fast alles jüngere Leute, stellte ihre Bedenken vor. „Es gibt im Umfeld bereits 3200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Bei einer Vergrößerung droht der Wegfall von Mitbewerbern und damit eine Verringerung der Angebotsvielfalt. Außerdem befürchten wir die Zunahme des Kunden- und Lieferverkehrs, auch durch den Wongrowitzer Steig“, erklärte Anwohner Jens Kandziora.

Nach eigenen Erhebungen von Edeka wohnen in fußläufiger Umgebung – bis zu 800 Metern – rund 9000 Menschen, genug für eine Erweiterung der Verkaufsfläche. Vor allem ältere Anwohner nahmen die Planung positiv auf. „Wir Älteren brauchen diesen Markt und sollten uns dafür einsetzen, dass die Pläne nicht zerredet werden“, sagte ein Gast.

Für den Neubau kalkuliert Edeka rund 3,8 Millionen Euro, einschließlich der vom Unternehmen zu finanzierenden Umbauarbeiten an der Kreuzung. Nach Schließung des derzeitigen Markts ist mit sechs bis neun Monaten Bauzeit zu rechnen. Ein Grundstück für einen Ausweichverkauf steht leider nicht zur Verfügung. Baubeginn könnte im zweiten Halbjahr 2017 sein. Bis dahin will das Handelsunternehmen mit den Anwohnern und Kunden im Gespräch bleiben. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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