Planverfahren für das Dragonerareal beschlossen

Um diese Fläche geht es. Das Dragonerareal vom Rathausturm aus gesehen. | Foto: Frey
  • Um diese Fläche geht es. Das Dragonerareal vom Rathausturm aus gesehen.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Wie berichtet gibt es inzwischen eine Kaufoption für das sogenannte Dragonerareal hinter dem Rathaus. Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg will dem möglichen neuen Eigentümer aber das Geschäft verhageln.

Sie beschloss auf Antrag der SPD-Fraktion für das Gelände ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Festgeschrieben werden soll dort unter anderem, dass es auf dem Grundstück Gemeinbedarfsflächen, etwa für eine Kita, Grünflächen und Kultur geben muss. Außerdem soll ein Teil des Geländes für Handwerk und Gewerbe gesichert werden.

Wohnungsbau ist natürlich ebenfalls vorgesehen. Mindestens die Hälfte davon soll allerdings öffentlich gefördert sein. Deshalb wird auch verlangt, dass das Bezirksamt die weitere Entwicklung auf dem Dragonerareal zusammen mit einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft organisieren soll.

Die Stoßrichtung ist damit klar. Werden diese Forderungen umgesetzt, ist das Areal für einen privaten Käufer nicht mehr lukrativ. Genau das soll erreicht werden. Gleichzeitig würde der Wert der Fläche sinken. Damit wäre sie wiederum für kommunale Wohnungsunternehmen bezahlbar.

Eigentümer des Grundstücks zwischen Obentrautstraße und Rathaus Kreuzberg ist der Bund, vertreten durch seine Immobiliengesellschaft BIMA. Die BIMA hatte es in den vergangenen Monaten erneut zum Verkauf ausgeschrieben. Auch dieses Mal nach dem Höchstpreisverfahren, was schon lange heftig kritisiert wird.

Bei der ersten Runde ging der Zuschlag an die German Real Estate aus Hamburg, die aber im Januar 2014 das Handtuch warf. Sie hatte damals rund 21 Millionen Euro geboten. Außerdem war sie im Bezirk mit zahlreichen Wünschen nach weiteren Leistungen für die Allgemeinheit konfrontiert worden. Etwa der Forderung bis zu 30 Prozent der neuen Wohnungen im preiswerten Segment um 6,50 Euro pro Quadratmeter anzubieten. Beides zusammen war anscheinend zu viel.

Das zweite Verfahren sah vor einigen Wochen den Berliner Projektentwickler Arne Piepgras als Sieger. Sein Angebot lag sogar bei 36 Millionen. Eine solche Kaufsumme rechne sich nur, wenn die Wohnungen entsprechend teuer angeboten werden, ist eine Mehrheit in der BVV überzeugt. Ein solches Luxusquartier soll aber auf jeden Fall verhindert werden.

Das Bebauungsplanverfahren bietet dazu eine Möglichkeit. Denn laut des bisher gültigen B-Plans handelt es sich beim etwa 47.000 Quadratmeter großen Dragonerareal um ein Gewerbegebiet. Er müsste also auf jeden Fall geändert werden, sollte es dort Wohnungsbau geben. Genau deshalb wird an dieser Stelle angesetzt. Und weil ein Bebauungsplan normalerweise Sache des Bezirks ist, hat er erst einmal gute Karten.

Mitspielen muss aber auch der Senat. Denn er könnte das Verfahren an sich ziehen und eventuell mehr auf die Wünsche eines privaten Investors eingehen. Dazu wird er als Mitspieler für die künftigen Pläne gebraucht.

Allerdings will auch die Landesebene rund ein Drittel bezahlbare Wohnungen auf dem Areal sicherstellen. Das wurde bereits im Frühjahr in einer entsprechenden Abmachung mit dem Bezirk festgeschrieben.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 776× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 784× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 926× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.861× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.