Neue Erkenntnissse über den Brand in der Mevlana-Moschee
Kreuzberg. In einem Anbau der Mevlana-Moschee an der Skalitzer Straße ist am Abend des 11. August ein Feuer ausgebrochen. Einen Anschlag hatte die Polizei zunächst ausgeschlossen, diese Einschätzung aber inzwischen relativiert.
Denn bei den weiteren kriminaltechnischen Untersuchungen wurden "Spuren einer brennbaren Flüssigkeit festgestellt", wie am 15. August mitgeteilt wurde. Die Ermittlungen werden jetzt von einer Sonderkommission, bestehend aus Beamten des Staatsschutzes und des Brandkommissariats geführt. Ziel sei "eine schnelle und gesicherte Aufklärung". Geklärt werden müsse zunächst, ob die Flüssigkeit vorsätzlich benutzt wurde oder durch einen technischen Defekt, beziehungsweise fahrlässige Handhabung in Brand geriet.
Das Feuer in dem noch nicht fertiggestellten Anbau wurde am 11. August gegen 22.50 Uhr entdeckt. Ausgangspunkt für die Flammen war anscheinend dort gelagertes Bau- und Verpackungsmaterial. Von dort griff der Brand auf die Fassade über und verrußte sie stark. Diese Erkenntnisse sowie fehlende Einbruchspuren gab, deuteten zunächst darauf hin, dass eine vorsätzliche Tat auszuschließen sei. Möglich sei vielmehr, dass es eventuell einen Kurzschluss an einem elektrischen Gerät gegeben habe.
Von Mitgliedern der Mevlana-Gemeinde sowie der Firma, die den Anbau errichtet, gab es Zweifel an dieser Version. Bei dem Baumaterial, das als Brandherd ausgemacht wurde, handle es sich um schwer entflammbare Isolierplatten. Außerdem sei im gesamten Rohbau der Strom abgeschaltet gewesen. Durch die aktuellen Ermittlungsergebnisse fühlen sie sich in ihrer Befürchtung bestätigt. Auch eine mangelde Anteilnahme vieler politisch Verantwortlicher wurde dort beklagt. Sehr schnell vor Ort waren dagegen am Tag nach dem Brand der türkische Botschafter sowie der Generalkonsul. Inzwischen meldete sich Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) mit einer Erklärung zu Wort. "Wenn in unser Stadt religiöse Gebäude brennen, nehme ich das äußerst ernst." Die Polizei werde nach den neuen Erkenntnissen weiter alles tun, um die Ursache zu ermitteln. Das habe er auch dem Generalkonsul mitgeteilt.
Thomas Frey / tf
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