UNSER SPIELTIPP
Falten- oder kurvenreich: „Fold it“ und „Tubyrinth“ – knifflige Entscheidungen
Wer gern spielt, aber in einer hellhörigen Wohnung lebt, sollte sich vorher genau überlegen, was auf keinen Fall auf den Tisch kommen darf. Etwa hektische Aktions- oder emotionsgeladene Würfel- oder Kartenspiele. Geradezu ideal sind dagegen Spiele, in denen jeder still vor sich hin pröbelt, um schneller als die anderen eine Aufgabe zu lösen.
Eine besonders originelle Idee liegt „Fold it“ zugrunde. Jeder Teilnehmer erhält ein beidseitig identisch mit 16 Mahlzeiten bedrucktes, knitterfreies Mikrofasertuch. Dieses will so gefaltet werden, dass je nach Vorgabe einer Bestellkarte nur noch ein bis vier bestimmte Speisen sichtbar bleiben.
Während sich die einfachen Aufgaben mit etwas räumlichem Vorstellungsvermögen zumeist flott bewältigen lassen, kann man bei den schwierigen ziemlich ins Grübeln geraten. Wer dreimal als Letzter einen Chip hat abgeben müssen, scheidet aus – was freilich nicht hindert, außer Konkurrenz weiterhin auf Tuchfühlung zu bleiben.
Bei „Tubyrinth“ gehen die Beteiligten auf Punktejagd. Jeder ist bemüht, mit einem Satz unterschiedlich geformter Plättchen auf seinem mit Hindernissen gespickten Plan eine Wasserleitung aus fünf bis sieben Teilen zu legen. Wer als erster fertig ist, setzt eine Sanduhr in Gang. Den anderen bleiben jetzt noch 30 Sekunden, um ihr Werk ebenfalls zu vollenden.
Fertige Verbindungen bringen pro Teil einen Punkt, wobei ab Platz 2 je ein Punkt abgezogen wird. Wer es gar nicht geschafft hat, erhält immerhin noch die Differenz zwischen der höchstmöglichen Punktzahl von sieben und dem Ergebnis des Schnellsten.
Neben diesem pfiffigen Wertungssystem ist auch für Chancengleichheit gesorgt. Die unterschiedlich gestalteten Pläne werden nämlich nach Ende der Runde an den linken Nachbarn weitergereicht, sodass sich niemand benachteiligt zu fühlen braucht.
„Fold it“ von Yohan Goh, Goliath, für ein bis vier Teilnehmer ab acht Jahren, Spieldauer etwa 15 Minuten; Preis circa 28 Euro. „Tubyrinth“ von Martin Nedergaard Andersen, Game Factory, für ein bis sechs Teilnehmer ab acht Jahren, Spieldauer etwa 20 Minuten, Preis circa 21 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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