Bewohner der Gerhart-Hauptmann-Schule sollen bis 31. Oktober ausziehen
Weder wird diese Frist ausdrücklich als Ultimatum bezeichnet, noch werden bei Nichtbefolgen weitere Schritte angedroht. Etwa eine Räumung, die weiter zumindest offiziell ausgeschlossen wird.
Die Bewohner denken aber nicht daran, das Gebäude freiwillig zu verlassen. Sie erhalten inzwischen auch Unterstützung von Kulturschaffenden, etwa dem Grips-Theater. Der Vorwurf: Bezirk und Senat hätten sich nicht an die Abmachungen gehalten. Sie hätten inzwischen Perspektiven für die Schule als selbstverwaltetes Flüchtlingszentrum entwickelt. Eine Fahrradwerkstatt und eine Druckerei sollten dort eingerichtet werden, Theater und Musikveranstaltungen stattfinden.
Konkret waren die Zustände in den vergangenen Wochen aber weniger idyllisch. Mehrfach wurden Auseinandersetzungen sowie von Angriffe auf Wachschützer und Polizisten bekannt. Auch eine Unterredung mit Mitgliedern des Bezirksamtes musste vor einigen Wochen abgebrochen werden, weil die Lage eskalierte.
Irgend etwas müsse nach dem 1. November geschehen, meinen deshalb viele Beobachter. Zumal der Druck auch durch die Haushaltssperre auf den Bezirk weiter wächst. Vor allem wegen der immensen Kosten für die Hauptmann-Schule gilt seit Anfang September ein besonders rigider Ausgabenstopp. Der wirkt sich bereits jetzt an vielen Stellen aus und könnte im kommenden Jahr noch weitaus einschneidende Kürzungen sowie die Aufgabe vieler Angebote zur Folge haben. Wenn das Problem Hauptmann-Schule bis dahin nicht gelöst ist.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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