Pergola und ein Bett für Pippi
Grünanlage an Skalitzer Straße fast fertig saniert
Aus dem vernachlässigten Flecken an der alten Zollmauer ist ein hübscher kleiner Park geworden. Ganz fertig ist der Angeber zwar noch nicht, feierte aber bereits Eröffnung. Nun fehlt ihm noch ein flotter Name.
Trist, verwildert, abendlicher Treff für Schnapsbrüder und Drücker. So kannten die Kreuzberger den „Park an der alten Zollmauer“. Doch das ist schon ein Weilchen her. Inzwischen hat sich der grüne Flecken an der Skalitzer Straße zum Schmuckstück herausgeputzt. Vorn am Eingang lädt ein gepflasterter Platz mit Sitzstufen aus Natursteinblöcken und luftiger Pergola zum Hereinspazieren ein. Ein rotes Band aus Pflanzen und Bänken umsäumt die Grünfläche. Der Spielplatz bekam neue Spielgeräte, passend zum Motto „Fliegendes Bett von Pippi“. Auch eine Liegewiese, Rückzugsorte und neue Bäume gehören zum ersten Bauabschnitt zwischen Mariannenstraße und dem letzten noch stehenden Haus an der Skalitzer Straße 114. Ein über Nacht abschließbarer Zaun umrundet jetzt die komplette Grünanlage.
Der Schönheitskur für das rund 5300 Quadratmeter große Triangel zwischen Mariannen- und Oranienstraße Ecke Manteuffelstraße ging eine „sehr intensive Planungsphase voraus“, wie Umweltstadträtin Annika Gerold (Grüne) bei der Eröffnungsfeier betonte. Bereits 2006 hatte man versucht, den Platz zu verschönern. Damals fehlte jedoch das Geld. 2018 dann ein neuer Versuch. Das Bezirksamt lobte für die in die Jahre gekommene Grünfläche einen zweistufigen Wettbewerb aus. Die Entwürfe wurden später öffentlich diskutiert, rund 250 Anwohner beteiligten sich mit Ideen. Den Wettbewerb gewann schließlich das Büro Henningsen Landschaftsarchitekten. „Zunächst war nur auf dem Reißbrett zu sehen, was für ein Potenzial diese Grünfläche hat“, so Annika Gerold. Nun sei der erste Bauabschnitt fertig und damit ein „neuer Ort im Quartier zum Treffen, Spielen, Feiern und Erholen für alle“ entstanden. Felix Weisbrich, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes, sprach von einer „robusten, aber realistischen Gestaltung“ des neuen Parks, der leichter als andere Grünflächen zu unterhalten sei. Licht hat der Park nicht, auch keine versteckten Ecken. Ein Kiezhausmeister und ein Parkmanager werden künftig ein Auge auf ihn haben. „Ich schaue, ob Müll herumliegt und die Schilder lesbar sind“, sagte Dimitrios Christovasilis. Der Kiezhausmeister betreut auch den kriminialitätsbelasteten Görli mit, der wie der Kotti in der Nachbarschaft liegt.
Name gesucht
Spätestens bis zum Winter soll die gesamte Grünanlage fertig sein. Die rund zwei Millionen Euro für den kleinen Park fließen aus dem Förderprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“. Der Park sei zwar „ein bisschen teurer geworden“, sagte Jochen Lang von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Im Ergebnis konnten Kostenrahmen und Zeitplan aber eingehalten werden. „In der südlichen Friedrichstadt kommen wir jetzt langsam zum Ende“, so Lang weiter, „und haben damit mehr Geld für andere Projekte.“ Die südliche Friedrichstadt, in der die Grünanlage liegt, ist seit 2011 Sanierungsgebiet.
Was die Grünanlage jetzt noch braucht, ist ein passender Name. „Sunshine“ zum Beispiel ist eine Idee aus dem Kiez. Der Name soll an Dagmar Stenschke erinnern, die in den 1980er Jahren die Queen of Kreuzberg war und die alle „Sunhine“ nannten. Ob der Vorschlag durchgeht, bleibt abzuwarten. Die Gedenktafelkommission des Bezirks sammelt jetzt erstmal weitere Ideen. Am 13. Mai sollen die Namensvorschläge dann ab 14 Uhr im Park öffentlich vorgestellt werden. Final entscheiden aber die Bezirksverordneten.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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