Künstlicher Bach mit Grünzug
Wrangelkiez bekommt 1,1 Mio Euro für Modellprojekt

Über den namenlosen Platz an der Cuvrystraße soll ein künstlicher Bach verlaufen.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Über den namenlosen Platz an der Cuvrystraße soll ein künstlicher Bach verlaufen.
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Der Wrangelkiez bekommt 1,1 Millionen Euro für einen künstlichen Bach nebst Grünzug zwischen Cuvrystraße und Falckensteinstraße. Das Modellprojekt soll das Klima verbessern und den Kiez aufwerten.

Kriminalitätshotspot, sozialer Brennpunkt, wenig Grün: Der Wrangelkiez zwischen Schlesischem Tor und Görlitzer Park hat keinen guten Ruf (mehr). Anwohner klagen über Müll und verwahrloste Ecken. Der Spielplatz an der Cuvrystraße ist gesperrt, weil Kinder Drogenspritzen fanden, und die Polizei streift sogar sonntags präventiv durch die Straßen. Nun aber soll mit einer kräftigen Finanzspritze so manches besser werden.

Aufenthaltsqualität verbessern

Der Wrangelkiez bekommt 1,1 Millionen Euro für ein stadtklimatisches und sozialräumliches Modellprojekt. Auf dem namenlosen Platz zwischen Falckenstein- und Cuvrystraße soll ein künstlicher Bach angelegt werden. Der beginnt, eingebettet in eine 5500 Quadratmeter große Grünfläche, im Bereich des Spielplatzes am Nachbarschaftzentrum „Kiezanker“ und endet an einem Zierbrunnen am Spielplatz an der Oppelner Straße, der im nächsten Jahr saniert werden soll. Finanziert wird das Projekt über das von der SPD-Bundestagsfraktion initiierte Förderprogramm „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“. 990 000 Euro steuert der Bund bei, 110 000 Euro kommen vom Bezirk, der das Projekt „Urbaner Bachlauf und Grünzug“ angeschoben hat.

„Wenn wir die Fördermittel tatsächlich erhalten, ist das eine große Chance für den Wrangelkiez“, sagt Bürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne). „Als Bezirksamt haben wir schon lange Pläne, diesen Kiezbereich umzugestalten. Wir wollen die Aufenthaltsqualität für die Menschen vor Ort verbessern, besonders am Durchgang zwischen Cuvrystraße und Falckensteinstraße.“ Auch der Spielplatz soll so gestaltet werden, dass er für Familien im Kiez wieder nutzbar ist. Außerdem soll er ans Familienzentrum angeschlossen werden und nachts abschließbar sein. Mit den Fördermitteln hätte der Bezirk endlich die nötigen finanziellen Ressourcen, so Herrmann weiter. Eine Bestätigung für das Geld habe man allerdings bisher nicht erhalten.

"Das konnte ich mir
nicht länger ansehen“

Bewilligt hat das Kreuzberger Projekt erst kürzlich der Haushaltsausschuss des Bundestags – auf Initiative der Bundestagsabgeordneten Cansel Kiziltepe (SPD). „Ich bin im Wrangelkiez aufgewachsen und habe schon als Kind auf dem Platz ohne Namen gespielt“, sagt Kiziltepe. „Wenn ich den Platz und seinen Zustand heute sehe, blutet mir das Herz. Das konnte ich mir nicht länger ansehen.“ Nun aber könne der vernachlässigte Platz zu einem großen urbanen Vorzeigeprojekt werden. „Gemeinsam mit Kiez-Einrichtungen, Anwohnern und dem Bezirksamt haben wir ein tolles Projekt auf die Beine gestellt“, so die Bundespolitikerin.

Bach und Grünzug sollen den Anwohnern aber nicht nur zur Erholung dienen, sondern auch das Stadtklima verbessern. Denn der Wrangelkiez gilt als einer der am stärksten verdichteten urbanen Bereiche Europas. Die Versorgung mit Grünflächen ist dort laut Bezirksamt unterdurchschnittlich und die thermische Belastung eine der höchsten – trotz Görlitzer Park in der Nachbarschaft. Die 1,1 Millionen Euro könnten im kleinen Wrangelkiez also gleich mehrere Probleme auf einmal lösen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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