Der geheime Dialog
Start des Beteiligungverfahrens zur Markthalle Neun ohne große Vorankündigung

Zuletzt gab es am 14. September eine Demo vor der Markthalle. | Foto: Thomas Frey
  • Zuletzt gab es am 14. September eine Demo vor der Markthalle.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Zum Thema Markthalle Neun wurde bereits vor den Sommerferien ein Dialogverfahren angekündigt. Es sollte zunächst im August, dann "irgendwann im September" beginnen.

Letzteres ließ sich gerade noch einhalten. Als Starttermin nannte Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) den 28. September. Sie machte diese Aussage drei Tage vorher in der Bezirksverordnetenversammlung. Dort erst auf Nachfrage während einer Anfrage von Stefanie Köhne von der Initiative "Kiezmarkthalle". Weder Köhne noch anscheinend anderen Aktivisten war dieser Termin bekannt. Auch die Berliner Woche erhielt zuvor bei mehrfachen Anfragen nur als Antwort, der exakte Beginn des Dialogprozesses stehe noch nicht fest.

Dass er jetzt eher zufällig und kurz vor dem avisierten Datum bekannt wurde, werten gerade die Gegner des aktuellen Betriebs in der Markthalle Neun nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme. Von einer "Geheimakte Dialogverfahren" war dort in einer ersten Stellungnahme die Rede. Es habe auch keine versprochenen dreisprachigen Aushänge an den Haustüren gegeben, wird ebenfalls beklagt. Ebenso wenig wie nähere Hinweise.

Den Aussagen zufolge, die nicht nur die Bürgermeisterin, sondern zuvor auch schon andere Mitglieder des Bezirksamtes getätigt hatten, handele es sich bei dem Dialogprojekt um ein breit angelegtes Verfahren, bei dem ein möglichst großer Personenkreis angesprochen werd. Außerdem, auch das wurde mehrfach betont, gehe es nicht nur um die Markthalle Neun, sondern insgesamt um die Situation im Quartier. Und es soll auch nicht allein die Meinung der Anwohner eingeholt werden. Umgesetzt werden soll der Dialog anscheinend in verschiedenen Formaten und Partizipationsmöglichkeiten, bis hin zu zufälligen Befragungen.

Nicht nur wegen der zunächst fehlenden Information wertet „Kiezmarkthalle“ das Vorgehen als "eine einzige Farce". Dieser und andere Anwohnerprotest entstand Anfang des Jahres, als die Kündigung für den Aldi in der Markthalle Neun bekannt wurde (wir berichteten mehrfach). Der Widerstand erreichte, dass der für Ende Juli vorgesehene Auszug erst einmal ausgesetzt wurde.

Ausgehend von Aldi begann eine Diskussion über die Markthalle und ihre Angebote. Die seien weitgehend hochpreisig und für viele Anwohner nicht mehr bezahlbar. Es wäre eine "Luxus-Food-Halle" entstanden. Aus diesen Auseinandersetzungen entstand die Idee des Dialogverfahrens. Es soll, laut Bürgermeisterin Herrmann, über drei Monate andauern.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 833× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 822× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 518× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.014× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.905× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.