Fokus auf Alleinerziehenden: Bezirksamt, Arbeitsagentur und Jobcenter kooperieren
Seit einigen Jahren pflegen das Bezirksamt, das Jobcenter Lichtenberg und die Arbeitsagentur Berlin Mitte eine enge Zusammenarbeit – mit dem Ziel, so viele Erwerbslose wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Jetzt haben die Partner erneut eine Vereinbarung unterzeichnet.
Die gemeinsamen Anstrengungen schlagen sich in der Erwerbslosenstatistik nieder: So sank die Zahl der Arbeitslosen in Lichtenberg zum Ende des vergangenen Jahres auf einen neuen Tiefstand: Die Quote lag bei 7,4 Prozent. Berlinweit betrug sie 8,4 Prozent.
Mit einer Zielvereinbarung fürs laufende Jahr haben Bezirksamt, Arbeitsagentur und Jobcenter ihre Kooperation nun konkretisiert. Neben den bundes- und berlinweiten Zielen enthält das Papier auch spezielle Vorsätze für den Bezirk. So richten die Partner ein besonderes Augenmerk auf Alleinerziehende: Nicht zuletzt, weil in einigen Ortsteilen – etwa in Neu-Hohenschönhausen – überdurchschnittlich viele Ein-Eltern-Familien leben. Laut jüngst besiegelter Vereinbarung haben die Partner vor allem vor, die Alleinerziehenden individuell zu unterstützen und zu beraten.
Insbesondere, wenn es darum geht, den beruflichen Wiedereinstieg frühzeitig zu planen und/oder darum, einen Berufsabschluss nachzuholen. Auch die noch zu hohe Zahl an langzeitarbeitslosen Eltern wollen sie gezielt bekämpfen. „Die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin sehr gut“, sagt Shirin Khabiri-Bohr, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Mitte. „Ich bin mir sicher, dass wir mit unserem abgestimmten Handeln wieder einen guten Beitrag zum Abbau der Arbeitslosigkeit im Bezirk leisten werden.“
Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD) ergänzt: „Wichtig ist mir, dass wir ganz konkret zusammenarbeiten. Das betrifft zum einen das Ziel, bis 2020 mindestens 200 Alleinerziehende in eine Berufsausbildung beziehungsweise eine berufsqualifizierende Weiterbildung zu bringen. Aber auch unser gemeinsames Projekt an einer Bonusschule, an der wir die Projektklasse und auch deren Eltern in den Blick nehmen, zählt dazu.“ Diese Bonusschule ist die Vincent-van-Gogh-Schule in Neu-Hohenschönhausen. Das Bonus-Programm der Bildungsverwaltung unterstützt Schulen in sozial schwierigen Gebieten mit zusätzlichen finanziellen Mitteln, die sie selbstverantwortlich einsetzen können.
„Es wird immer wichtiger, unsere Kunden individuell zu unterstützen“, resümiert Jobcenter-Geschäftsführer Lutz Neumann. „Intensive Beratung und Qualifikation erhöhen die Chancen am Arbeitsmarkt.“
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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