Wissen über wildes Leben
Forschungsprojekt mit Bürgern sucht noch Freiwillige

Auch Eichhörnchen zählen zu den Wildtierarten, über die die Forscher des IZW mehr herausfinden möchten. | Foto: IZW
  • Auch Eichhörnchen zählen zu den Wildtierarten, über die die Forscher des IZW mehr herausfinden möchten.
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Die Tatsache, dass immer mehr Wildtiere in Berlin leben, ist bekannt und fast alltäglich sichtbar. Auf die Frage, wie sie in der Großstadt überleben, haben aber selbst die Experten noch zu wenige Antworten. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) will es herausfinden und sucht jetzt wieder Helfer für diese Mission.

Spannende Erlebnisse und Lerneffekte für die beteiligten Freizeitforscher, eine wissenschaftlich wertvolle, systematische Erfassung des wilden Lebens für die Experten: Citizen Science-Projekt nennt das IZW seine Wildtierforschungsarbeit, die jetzt in die vierte und vorerst letzte Runde geht. Hintergrund des Projektes ist der Wunsch der Wissenschaftler zu erfahren, wie genau sich Fuchs, Waschbär, Eichhörnchen und Co. in der Großstadt durchschlagen, wie sie mit den schwierigen Umweltbedingungen umgehen und dank welcher Strategien sie überleben.

Nach Angaben des IZW haben freiwillige Helfer in den bisherigen Projektrunden über 20 000 Fotos von elf Säugetierarten aufgenommen. Wer mitmacht, bekommt eine Spezialkamera, die über einen gewissen Zeitraum das wilde Leben in seinem Garten dokumentiert. Die Teilnehmer laden die Bilder dann auf der Internetplattform des Projektes hoch und bestimmen selbst, welche Tierarten darauf zu sehen sind. Danach können sie ihre Daten auf der Website grafisch darstellen und mit Hilfe von statistischen Tests selbst analysieren. „Wir binden die Teilnehmer damit weitaus intensiver in die Forschungsarbeit ein, als bei vielen Citizen Science-Projekten üblich“, sagt Projektleiterin Dr. Miriam Brandt vom IZW. „Sie können nicht nur Daten sammeln, sondern sich auch an der Auswertung und Diskussion beteiligen“.

Forschung im doppelten Sinne

Die Wissenschaft setzt heute immer mehr auf die Kombination von hauptamtlicher und Freizeitforschung. Die sogenannte Citizen Science, Bürgerwissenschaft, soll helfen, Fragen zu klären, die die Experten allein kaum oder gar nicht beantworten können – beispielsweise, weil die finanziellen und personellen Kapazitäten nicht ausreichen. Das Ganze hat aber noch einen weiteren Aspekt: „Die Bürgerwissenschaftler helfen uns auch dabei, mehr über ihr eigenes Forschungserlebnis herauszufinden“, so Brandt. „Indem sie Fragebögen beantworten, zeigen sie uns, was sie aus dem Projekt mitgenommen haben. So können wir ähnliche Projekte in Zukunft noch mehr im Interesse der Teilnehmer gestalten.“ Zum Team des IZW gehören daher neben Naturwissenschaftlern auch ein Bildungsforscher und eine Sozialpsychologin.

Für die letzte Projektrunde der Wildtierforschung, die am 30. März beginnt und zwei Monate dauert, sucht das Leibniz-IZW noch Berliner und Brandenburger aus dem unmittelbaren Umland. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und einen eigenen Garten haben. Die Anzahl der Bürgerwissenschaftler ist auf 200 begrenzt. Interessierte können sich bis zum 16. Februar auf www.wildtierforscher-berlin.de bewerben.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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