Der erste Kiezblock soll kommen
Verordneten sprechen sich mehrheitlich für das Vorhaben im Kaskelkiez aus

Im Kaskelkiez soll es den ersten Kiezblock im Bezirk geben. Das beschloss die Mehrheit der Lichtenberger Verordneten auf der vergangenen BVV-Sitzung.

Doch was ist ein Kiezblock? Wie die Diskussion in der BVV zeigte, wissen das offenbar nicht einmal alle Verordneten. Kiezblock bedeutet nicht, dass kein motorisierter Verkehr mehr das Gebiet befahren darf. Vielmehr wird mittels verkehrslenkender Maßnahmen erreicht, dass sich der Durchgangsverkehr vor Ort erheblich verringert. Das können Einbahnstraßenregelungen oder Diagonalsperren an ausgewählten Kreuzungen sein. Sie verhindern eine durchgängige Querung des Kiezes durch wohngebietsfremde Autos. Es bleiben aber alle Gebäude für Rettungsfahrzeuge, Lieferverkehr und ähnliches erreichbar und auch die Anwohner können selbstverständlich mit ihrem Auto nach Hause fahren.

Viele Menschen in Lichtenberg leiden unter dem permanenten und zunehmenden Durchgangsverkehr in ihren Kiezen. Die Initiative für Kiezblocks geht deshalb in der Regel von den Anwohnern aus. So auch im Kaskelkiez. Die Anwohnerinitiative stellte einen BVV-Einwohnerantrag und sammelte dafür 1420 Unterschriften. Im Mai wurde dieser Antrag mit den Unterschriften an Bürgermeister Michael Grunst und BV-Vorsteherin Kerstin Zimmer übergeben. Die BVV entschied in ihrer Juni-Sitzung, dass der Antrag im Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Verkehr beraten wird. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder gab ein positives Votum ab, sodass er nun auch mit den Stimmen von Linken, Grünen und SPD von der BVV beschlossen wurde.

„Wir freuen uns unheimlich, dass endlich der Startschuss dafür gefallen ist, unseren Kiez so zu organisieren, dass Lebensqualität, nachbarschaftliches Zusammenleben, zwischenmenschliche Begegnungen, Sicherheit und Gesundheit wieder mehr in den Vordergrund rücken“, so Jennifer Hansen von der Anwohnerinitiative. Mehr zum Kaskel-Kiezblock ist auf www.kiezblocks.de/kaskel/ zu erfahren.

Der BVV liegt inzwischen ein weiterer Einwohnerantrag aus dem Weitlingkiez vor. Auch für diesen sind Unterstützerunterschriften gesammelt worden. Die Verordneten entschieden, sich damit wiederum zunächst im Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Verkehr zu befassen. Näheres auf www.kiezblocks.de/weitling/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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