Organisationsteam sucht Bewerber für das Lichtenrader Kunstfenster
Im September wird bereits zum elften Mal das Lichtenrader Kunstfenster stattfinden. Dann verwandelt sich die Bahnhofstraße wieder zu einer beliebten Anlaufstelle für Kunstbegeisterte. Um auch in diesem Jahr wieder eine große künstlerische Vielfalt präsentieren zu können, suchen die Organisatoren nach neuen, auch unbekannten Mitstreitern.
„Es geht auch darum, die Gemeinschaft in Lichtenrade zusammenzuhalten“, erklärt Sylvia Zeeck (53). Sie selbst ist seit mehr als 20 Jahren freiberufliche Künstlerin, leitet Arbeitsgemeinschaften in Schulen und kümmert sich seit 2015 mit um die Organisation der Veranstaltung. Im vergangenen Jahr waren sage und schreibe 53 Künstler dabei, die in 40 Geschäften in der Bahnhofstraße ausgestellt haben. Es wurden Collagen, Fotografien, Skulpturen, Schmiedekunst und Puppen aus Pappmaschee präsentiert. Für die Beteiligten war es eine willkommene Gelegenheit, ihre Arbeit bekanntzumachen und einige ihrer Werke auch zu verkaufen.
Das Lichtenrader Kunstfenster erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit und Bekanntheit im Kiez. Vor allem eher unbekannten Künstlern wolle man damit eine Plattform bieten und sie zum Mitmachen motivieren, sagt Sylvia Zeeck. Bewerber können noch bis zum 30. April Fotos der Arbeiten, die sie gern ausstellen möchten, inklusive ihrer Vita und einer Anmeldegebühr von zehn Euro einreichen. Alle Informationen hierzu wurden auf http://lichtenrader-kunstfenster.de/ zusammengestellt. Nach Bewerbungsschluss suchen sich die einzelnen Geschäftsinhaber in der Bahnhofstraße aus dem Portfolio dann einen Künstler aus, dem sie für die Zeit der Ausstellung ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen möchten.
Ein Stück Kiezkultur
Auch die Organisatoren selbst werden beim Lichtenrader Kunstfenster vertreten sein. Sylvia Zeeck ist sich noch nicht sicher, welche ihrer Werke sie präsentieren wird. Mit ihren Assemblagen, bei denen sie mithilfe abgenutzter Alltagsgegenstände wie Fahrradketten und Schuhanzieher außergewöhnlich aussehende Kunstwerke schafft, wird sie jedoch wieder für einige Überraschungen sorgen.
Horst Zeitler (67) ist dagegen in einer ganz anderen Kunstrichtung aktiv und kombiniert Grafiken mit Fotografien. Seit ein paar Monaten arbeitet er an aufwendigen Märchenillustrationen. Dabei zeichnet er beispielsweise Szenen aus Hänsel und Gretel. Diese scannt er anschließend ein und ergänzt sie am Computer mit einzelnen Fotografie-Elementen, die er bei der Recherche im Internet entdeckt. Mithilfe der Kunst könne er seinem Bedürfnis nachkommen, sich mitzuteilen. „Kunst macht süchtig, Man kann nicht mehr aufhören. Wenn ich etwas im Kopf habe, muss das einfach raus“, erzählt Zeitler. Für ihn sei das Lichtenrader Kunstfenster zu einem Stück Kiezkultur geworden.
Vom 1. bis zum 29. September werden Lichtenrader und Besucher begutachten können, was Sylvia Zeeck, Horst Zeitler und ihre sechs Kollegen vom Organisationsteam auf die Beine gestellt haben.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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