Mit Nistkästen ein Zeichen setzen
Bürgerinitiative macht sich weiter für Erhalt eines Waldbiotops stark

Rainer Marohl von der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde bringt einen Nistkasten im Waldbiotop am Dahlemer Weg an.  | Foto: Privat
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  • Rainer Marohl von der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde bringt einen Nistkasten im Waldbiotop am Dahlemer Weg an.
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Seit drei Jahren kämpft die Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde um den Erhalt eines kleinen Wäldchens am Dahlemer Weg. Das seit über 60 Jahren naturbelassene Grundstück hat sich im Laufe der Zeit zu einem Biotop entwickelt. Der Senat plant, hier eine Flüchtlingsunterkunft zu errichten.

Gegen die Bebauung des Biotops wehren sich die Anwohner. Das rund 12 000 Quadratmeter große Grundstück am Dahlemer Weg 247 ist seit vielen Jahren als „gesetzlich geschützte Grünanlage“ eingestuft. Um eine Bebauung auf der Hälfte des Areals durchsetzen zu können, hatte der Senat die Grünanlage entwidmet. Dagegen hat der BUND Klage am Verwaltungsgericht eingereicht.

„Wir versuchen weiterhin, und nach Möglichkeit vor den Wahlen im September, eine politische Lösung zu erwirken“, sagt Rainer Marohl, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde. Denn eine Alternative zum umstrittenen Standort gibt es noch nicht. Die naturschutzrechtlichen Untersuchungen, die im Zusammenhang mit der Klage gegen das Bauvorhaben erforderlich waren, wurden jetzt abgeschlossen und an die beteiligten Behörden weitergeleitet, teilt das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gegenüber der Berliner Woche mit. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes in der Sache stehe noch aus, ein Gerichtstermin sei noch nicht festgelegt, heißt es aus der LAF-Pressestelle.

Um ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass ihr Kampf weitergeht, haben Mitglieder der Bürgerinitiative in dem Wäldchen symbolisch sieben Nistkästen und einen Fledermauskasten angebracht. Denn in dem kleinen, naturbelassenen Wald wurden zum Teil seltene Vogelarten beobachtet. Darunter sind Singvogelarten wie Gimpel, Kernbeißer, Schwanzmeisen und Buntspecht. Ebenso fühlen sich Fledermäuse, Echsen und Amphibien auf der Areal wohl.

Finanziert wurden drei der Nistkästen von der BUND-Bezirksgruppe Südwest. Die Kosten für die weiteren Nistkästen und den Fledermauskasten hat die Bürgerinitiative übernommen. Die Bäume, an denen jetzt die Kästen hängen, wurden von den Kindern der Bürgerinitiative ausgesucht. Professionelle Tipps gab es von Achim Förster, Sprecher der BUND-Bezirksgruppe Südwest.

Der Erhalt des Biotops am Dahlemer Weg trägt auch zur Artenvielfalt bei. Immerhin haben hier seltene Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum gefunden. „Wildnis, wo sich Natur entfalten kann, soll in diesem Wahljahr von allen Parteien besonders gefördert werden. Hier am Dahlemer Weg 247 ist sie vorhanden“, sagt Marohl. Besonders interessant sei, dass gerade auf dieser urbanen Waldfläche die Waldumwandlung studiert werden kann: Der ehemalige Ahorn-Pionierwald, der aus Ahornen und Robinien besteht, entwickelt sich selbstständig zu einem klimaresistenten Mischwald. „Es verbreiten sich nachweislich Hasel, Stieleiche, Esche, Winterlinde und Flatterulme“, erklärt Rainer Marohl.

Rainer Marohl von der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde bringt einen Nistkasten im Waldbiotop am Dahlemer Weg an.  | Foto: Privat
Die Bürgerinitiative wehrt sich gegen die Zerstörung des Wäldchens am Dahlemer Weg. | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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