Mittelfristig vier Stellen mehr
Bürgermeister Lemm reagiert auf prekäre Situation im Standesamt

Das Standesamt Marzahn-Hellersdorf ist in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geraten. Viele Medien haben über die prekäre Personalsituation und die daraus resultierenden langen Wartezeiten auf Sterbeurkunden berichtet. Der Bezirk hat nun reagiert.

Bürgermeister Gordon Lemm (SPD), zugleich auch Stadtrat für Bürgerdienste, erklärte in einer Stellungnahme, er habe ein Gespräch mit den Kollegen aus dem Standesamt geführt. Dabei habe er „sehr engagierte, motivierte und verantwortungsvolle“ Mitarbeiter erlebt, die unter der aktuellen Berichterstattung sowie der Personalsituation „sehr leiden“ würden. Es sei deutlich geworden, dass der Bereich in den vergangenen Jahren nicht ausreichend verstärkt worden sei. Die Mitarbeiter fühlten sich mit den gestiegenen Anforderungen und dem längerfristigen Ausfall von Kollegen allein gelassen. Erheblich gestiegen seien die Anforderungen beispielsweise durch die Pandemie, die zu einer deutlichen Erhöhung des Arbeits- und Verwaltungsaufwands geführt habe, und den Zuzug von Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Wie der Bezirk weiter mitteilte, ist das bezirkliche Standesamt das nominell kleinste Berlins. Von neun Standesbeamten seien derzeit nur vier dauerhaft im Dienst. Hinzu komme die geringe Anzahl von Sachbearbeitern, die unterstützend tätig sind.

„In der Presseberichterstattung war zuletzt zu lesen, dass die Bearbeitung von angezeigten Sterbefällen in der Regel bis zu acht Wochen in der Bearbeitung benötigen würden. Trotz der äußerst angespannten Personalsituation gilt diese Darstellung allenfalls für Einzelfälle“, äußerte sich das Bezirksamt. Mit Sachstand vom 3. August seien aktuell 355 Sterbefälle, davon 155 ohne Bestattungsgenehmigung, 122 Geburten und 254 Anmeldungen zur Eheschließung offen. Die Beurkundung angezeigter Sterbefälle erfolge in der Regel innerhalb von sechs Wochen.

Mit verschiedenen Maßnahmen soll sich nun die Situation verbessern. Eine Sofortmaßnahme ist laut Gordon Lemm die kurzzeitige Aussetzung von Telefon- und Präsenzsprechstunden sowie die Abordnung von Kollegen aus anderen Bereichen des Amtes für Bürgerdienste. Die Senatsinnenverwaltung schicke eine Kollegin als Unterstützung. Mittelfristig sollen vier zusätzliche Stellen, zwei für Standesbeamte und zwei für Sachbearbeiter, geschaffen werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 976× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 636× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.126× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.012× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.