Die Unermüdliche
Karin Dalhus beteiligt sich schon zum dritten Mal am Bürgerhaushalt Marzahn-Hellersdorf

"Ich begrüße, dass Marzahn-Hellersdorf zu den Bezirken gehört, die einen Bürgerhaushalt führen", sagt Karin Dalhus. Diese Möglichkeit bieten nicht alle Berliner Bezirke ihren Bürgern. | Foto: Philipp Hartmann
  • "Ich begrüße, dass Marzahn-Hellersdorf zu den Bezirken gehört, die einen Bürgerhaushalt führen", sagt Karin Dalhus. Diese Möglichkeit bieten nicht alle Berliner Bezirke ihren Bürgern.
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„Die Nachbarschaft und mein Wohnumfeld liegen mir am Herzen“, sagt Karin Dalhus (69). Seit 35 Jahren lebt sie in Marzahn-Süd. Sie kennt den Kiez wie kaum jemand sonst und setzt sich für Verbesserungen ein. Gleich mehrere Vorschläge hat sie daher in den Bürgerhaushalt 2022/2023 eingebracht.

Karin Dalhus beteiligt sich schon zum dritten Mal an dem Beteiligungsverfahren. Bei ihrer Premiere, dem Bürgerhaushalt für 2018/2019, war sie als Koordinatorin für den Kiez an der Poelchaustraße mit dabei. Sie organisierte Bürgertreffen und verteilte Flyer in verschiedenen Einrichtungen im Stadtteil.

Dieses Engagement für das Allgemeinwohl liegt ihr am Herzen. So gründete sie mit anderen 1990 den Verein Spielplatzinitiative Marzahn. Und 2017 war die frühere Diplom-Pädagogin eines der Gründungsmitglieder des Vereins Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf.

Ihre Erfolge hat sie sich eingeprägt

Mit wie vielen Vorschlägen sie sich selbst schon am Bürgerhaushalt beteiligt hat, weiß sie nicht. Aber welche von ihnen umgesetzt wurden, die Erfolge, kann sie problemlos aufzählen. So seien auf ihren Vorschlag hin beispielsweise die Schutzgitter an der Poelchaustraße erweitert worden, damit Kinder auf dem Schulweg nicht mehr abseits des Zebrastreifens die Straßenseite wechseln und sich in Gefahr bringen. Außerdem setzte sich ihre Idee durch, ein neues Wegenetzsystem im Bruno-Baum-Grünzug einzuführen, wo der Belag und die Beleuchtung saniert werden. Begrünung, Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit sind ihre Hauptanliegen.

Karin Dalhus verfolgt das Prozedere des Bürgerhaushaltes seit Langem. Sie findet, dass er ein gutes Instrument der Bürgerbeteiligung ist. Allerdings müsste er noch bekannter gemacht werden. Auch sie habe nur durch einen Zufall vor einigen Jahren vom Bürgerhaushalt erfahren. Ein paar Flyer, Pressemitteilungen und Online-Werbung des Bezirksamts reichten nicht aus, sagt Dalhus. „Viele Menschen wissen von dieser Beteiligungsmöglichkeit nichts, auch nicht von den Einwohneranfragen in der BVV.“ Sie schlägt vor, dass die Wohnungsunternehmen stärker in das Verfahren einbezogen werden. Sie könnten in ihren Schaukästen in den Treppenhäusern auf den Bürgerhaushalt aufmerksam machen und so die Bekanntheit erhöhen.

Rückgang der Zahl der Vorschläge

In diesem Jahr ging die Zahl der Vorschläge sogar von 282 auf 183 zurück. Die meisten mit 63 kamen aus Biesdorf, nur zwei aus Marzahn-Nord. Vermutlich ist die Ursache dafür, dass der Bürgerhaushalt nach einem anderen Verfahren durchgeführt wurde. Der Bezirk musste pandemiebedingt auf die Unterstützung der Stadtteilzentren verzichten. Dennoch ist Kerstin Schwarz von der Geschäftsstelle Bürgerhaushalt zufrieden mit der Beteiligung. „Wir mussten diesmal alles alleine auf die Beine stellen. Ich finde, dass die Bürger sehr aktiv waren.“

Die Vorschläge in diesem Jahr beziehen sich auf die Themen Verkehrsberuhigung und Geh- und Radwege, betreffen zum Beispiel die Sanierung des Untergrunds oder eine verbesserte Beleuchtung. Die Schmetterlingswiesen und der Wuhletal-Wanderweg tauchen mehrfach auf. Auch Fitnessgeräte und Bienenweiden für Insekten wurden unter anderem vorgeschlagen.

Online-Abstimmung ab 18. Januar 2021

Ganz entspannt sieht Karin Dalhus unterdessen der Abstimmung entgegen. Dass nicht jeder ihrer Vorschläge umgesetzt wird, nimmt sie gelassen hin. Sie selbst stimme auch gerne über Vorschläge in anderen Stadtvierteln ab. Die Möglichkeit dazu haben sie und alle anderen Bürger vom 18. Januar bis 8. Februar kommenden Jahres. Dann gilt es im Internet mitzuentscheiden, wofür der Bezirk insgesamt 400 000 Euro in den Jahren 2022 und 2023 ausgeben soll.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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