Mario Czaja warnt vor Zufriedenheit mit dem Status Quo
Kitas in Marzahn-Hellersdorf sind maximal ausgelastet
Die Suche nach einem Kitaplatz ist in Marzahn-Hellersdorf eine Herausforderung. Aktuelle Zahlen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie belegen dies.
Laut Staatsekretärin Sigrid Klebba aus der Senatsbildungsverwaltung waren zum 31. Dezember 2019 insgesamt 12 620 Kitaplätze in Marzahn-Hellersdorf vorhanden. Allerdings leben im Bezirk 19 827 Kinder, die unter sieben Jahre alt sind. Zudem musste sie auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Mario Czaja einräumen, dass in allen fünf Ortsteilen des Bezirks ein deutliches Ungleichgewicht besteht. „Was dort schwarz auf weiß zu lesen steht, ärgert mich schon an einigen Stellen“, stellt Czaja fest und resümiert: „Die vorhandenen Kitas sind rappelvoll.“ Daran ändere sich am Ende auch nichts, wenn man die Kinder unter einem Jahr (2585 Kinder) nicht mitrechnet und somit die Zahl fehlender Kitaplätze etwas niedriger ausfalle.
Vor allem kritisiert der CDU-Politiker, dass Familien gezwungen sind, ihre Kinder in anderen Bezirken betreuen zu lassen, weil sie in ihrem Heimatbezirk keinen Kita-Platz fänden. Laut der Statistik des Berliner Senats lassen Mütter und Väter aus Marzahn-Hellersdorf ihre Kinder verständlicherweise vor allem in den Nachbarbezirken Lichtenberg und Treptow-Köpenick betreuen. Eltern aus den Ortsteilen Marzahn und Hellersdorf greifen indes vereinzelt sogar schon mal auf Kitas in Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow oder Mitte zurück.
Insgesamt liegt die Auslastung der Kitaplätze in Marzahn-Hellersdorf nach Angaben der Senatsverwaltung bei 86,5% in Mahlsdorf, bei 97,5% in Marzahn, bei 98,1% in Biesdorf, bei 98,2% in Kaulsdorf und bei 99,2% in Hellersdorf.
„Nicht belegte Plätze sind in der Regel auf Personalmangel zurückzuführen. Es gibt nicht genügend Erzieher, um die restlichen Plätze zu belegen“, erklärt Mario Czaja. „Was mich besonders ärgert ist, dass es hier zu oft an einer Perspektive zur Verbesserung dieser Situation mangelt.“
Es komme ihm so vor, als habe der Bezirk das Thema Schaffung von Kitaplätzen wieder einschlafen lassen. „Anders kann ich es mir nicht erklären, dass bis 2022 gerade einmal 570 Kitaplätze aus Landesmitteln entstehen sollen. Angesichts des vielfach höheren Bedarfs ist das lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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