Unsicherheit und Überforderung
Netzwerk Frühe Hilfen koordiniert Unterstützung für werdende Eltern

Das Netzwerk Frühe Hilfen wird im Bezirk von einer Mitarbeiterin im Jugendamt koordiniert. Immer mehr Familien nehmen eine solche Unterstützung in Anspruch.  | Foto: hari
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Immer mehr junge Eltern im Bezirk benötigen Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen mit ihrem neugeborenen Kind. Das Netzwerk Frühe Hilfen koordiniert und vermittelt entsprechende Angebote.

Frühe Hilfen umfassen Unterstützungsangebote für junge Eltern schon vor der Geburt eines Kindes bis zum dritten Lebensjahr. Mögliche Probleme bei der Erziehung sollen so frühzeitig erkannt und spätere Fehlentwicklungen vermieden werden.

Laut einem Bericht des Bezirksamtes hatten 2018 besonders werdende Mütter und Väter aus sozial schwachen Familien einen hohen Unterstützungsbedarf. Zudem sei generell zu beobachten, dass psychosoziale Belastungen wie psychische Krankheiten, Sucht- und Drogenprobleme, Sozialphobien und Lernbehinderungen zunehmen. Die Folge ist eine geringere Feinfühligkeit gegenüber den Bedürfnissen des Babys sowie Überforderungen und große Unsicherheiten im Umgang mit dem Neugeborenen.

Das Netzwerk Frühe Hilfen gibt es seit 2013. Ihm gehören Mitarbeiter des Zentrums für sexuelle Gesundheit und des Jugendamtes sowie von Beratungsstellen in Stadtteilzentren und Einrichtungen sozialer Träger an. Die Steuerung übernimmt das Jugendamt.

2668 Kinder wurden in Marzahn-Hellersdorf im vergangenen Jahr geboren, hinzu kamen durch Zuzug weitere 70 Säuglinge bis zu einem Jahr. Rund drei Viertel der Eltern stimmten im Zusammenhang mit der Ausgabe des Familiengutscheines des Bezirks in Höhe von 40 Euro einem Besuch durch Mitarbeiter des Kinder- und Jugend-Gesundheitsdienstes zu und ließen sich zu Themen der Entwicklung, der Ernährung und der Pflege ihres neugeborenen Kindes beraten.

Das Zentrum für sexuelle Gesundheit betreute 2018 insgesamt 442 Schwangere. Dabei wurde von den Betroffenen vornehmlich nach materieller Unterstützung während und nach der Schwangerschaft gefragt. 31 Schwangere erhielten anschließend eine engere Betreuung, unter anderem durch Familienhebammen. Sie kümmern sich um Schwangere, junge Familien oder Alleinerziehende, die in einer schwierigen Situation sind.

Die Zahl der von Familienhebammen oder Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen langfristig betreuten Familien, hat sich von 27 im Jahr 2017 auf 104 im Jahr 2018 erhöht. Von den 77 Neuzugängen leben 71 Eltern mit ihren Kindern in den Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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