Folge des Klimawandels
Die Wuhle braucht mehr Wasser

Im Wuhletal fühlen sich Hunderte Tierarten wohl, darunter dieser Graureiher. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Im Wuhletal fühlen sich Hunderte Tierarten wohl, darunter dieser Graureiher.
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Bis spätestens 2027, so sieht es die Europäische Wasserrahmenrichtlinie vor, sollen Gewässer in der EU in einem „guten ökologischen und chemischen Zustand“ sein. Die Wuhle erfüllt diese Vorgabe bisher nicht.

Das ökologische Potenzial ihres Unterlaufs wird wie die gesamte Neue Wuhle als „mäßig“ bewertet, als „unbefriedigend“ der Zustand ihres Oberlaufs. Die Wuhle wird daher wohl die Frist der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie reißen. „Die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur bis 2027 wird angestrebt“, teilte Umweltstaatssekretärin Dr. Silke Karcher auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Stefan Ziller mit. Die vorgegebenen Ziele für die Wuhle und Neue Wuhle seien aber bis dahin voraussichtlich nicht zu erreichen.

Ziller wollte auch wissen, was die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz unternehme, um den Zustand der Wuhle zu verbessern. In ihrer Antwort erläuterte die Staatssekretärin, dass unter anderem wieder die Durchgängigkeit der Wuhle für Fische und andere Lebewesen sowie „naturnahe Abflussverhältnisse“ hergestellt werden müssten.

Genau das ist schon seit Jahren ein Problem. Seit 2018 kommt es in den Sommermonaten immer wieder dazu, dass manche Abschnitte und angeschlossene Feuchtgebiete über längere Perioden austrocknen. Zudem bilden sich Fadenalgen und es kommt zu Verkrautungen. Das schadet den Tieren, die in der Wuhle ihren Lebensraum haben.

„Um die Auswirkungen dieser künftig voraussichtlich häufiger auftretenden Trockenperioden zu reduzieren, werden aktuell Möglichkeiten zur Stützung des Wasserhaushalts untersucht. Hierzu gehört auch die Überleitung von gereinigtem Abwasser aus dem Klärwerk Münchehofe“, erklärt Karcher. Parallel werde geprüft, welche strukturverbessernden Maßnahmen umgesetzt werden können. Wenn die Ergebnisse vorliegen, soll auf deren Grundlage 2023 eine Entscheidung über die Maßnahmen zur Stützung des Wasserhaushalts getroffen werden.

Der Grünen-Abgeordnete unterstützt diese Herangehensweise. „Die Wuhle braucht Wasser! Eine Entscheidung im Jahr 2023 ist ein Hoffnungsschimmer für viele Menschen in Hellersdorf, Kaulsdorf und Biesdorf, die sich um das wertvolle Biotope Wuhletal und den so wichtigen Naherholungsraum sorgen.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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