Mehr Farbe, weniger Grau
Der Künstler Steven Karlstedt gestaltete den S-Bahnhof Marzahn mit einem großen Wandbild
Die Deutsche Bahn hat den S-Bahnhof Marzahn mit einem 400 Quadratmeter großen Wandbild verschönern lassen. In ihrem Auftrag hat der Künstler Steven Karlstedt die Personenüberführung und die Rampe auf der westlichen Bahnhofsseite mit einer S-Bahn, gemalt in vier Pink- und sieben Blautönen, neugestaltet.
Bevor das Wandbild aufgesprüht werden konnte, mussten zunächst Geländer und Fassadenflächen abgeklebt, die Flächen zweifach grundiert und mit Fassadenfarbe angestrichen werden. Aufgrund des laufenden Bahnbetriebs liefen die Vorbereitungen teilweise auch nachts. „Das System der einzelnen Farbschichten einschließlich Graffitischutz soll die Haltbarkeit und Farbechtheit auch nach mehrfacher Reinigung bis zu zehn Jahren gewährleisten“, erklärt die Deutsche Bahn. Insgesamt seien für die Arbeit neben 500 Metern Klebeband und Abdeckvlies rund 75 Liter Streich- und Haftgrund, 62,5 Liter Fassadenfarbe und mehr als 500 Farbsprühdosen verbraucht worden.
„Jahrelang von vielen erkämpft, ist die Brücke einerseits ein wichtiger Zugang zu den Gewerbestandorten, zur Wolfener Straße, aber auch zum Potenzialstandort Knorr-Bremse“, sagte Kulturstadträtin Juliane Witt (Linke), die bei dem Graffitiprojekt auch selbst zur Spraydose griff, über den Standort des Kunstwerks.
Bei der Gestaltung der 400 Quadratmeter großen Fläche haben neben der Stadträtin und Steven Karlstedt auch Graffitikünstler aus der Region mitgemacht. „Mit talentierten regionalen Künstlern haben wir uns getraut, mutiger zu sein. Die Arbeit besticht durch ihre abstrakten Farben und Formen. Das Wagnis hat sich wahrhaft gelohnt“, meint Jochen Kabisch, Leiter des Bahnhofsmanagements Berliner S- und Regionalbahnhöfe.
Für die Maßnahme standen 45 000 Euro aus dem Konjunkturprogramm des Bundes zur Verfügung, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Insgesamt würden darüber allein dieses Jahr fünf Millionen Euro zusätzlich in 56 Berliner Bahnhöfe investiert. Ziel seien attraktivere Bahnhöfe mit besserer Information für Reisende.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.