Flüchtlinge aus Heimen in Marzahn drehten mit Filmemachern Videos

Oday Alwasi, Flüchtling aus dem Irak, tauscht sich mit Filmemacherin Eva-Luise Volkmann über einen neue Video-Dreh in Marzahn aus. | Foto: hari
2Bilder
  • Oday Alwasi, Flüchtling aus dem Irak, tauscht sich mit Filmemacherin Eva-Luise Volkmann über einen neue Video-Dreh in Marzahn aus.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Mit „Wir sind Marzahn!“ geben Flüchtlinge Auskunft über sich selbst und befragen in Interviews Bewohner des Bezirks. Die Videos sind für sie ein wichtiger Schritt, um wirklich anzukommen.

Das Video-Projekt „Wir sind Marzahn!“ besteht hauptsächlich aus Gesprächen, die in den zurückliegenden Monaten aufgenommen wurden. Dabei treffen Flüchtlinge und meist langjährige Bewohner des Bezirks aufeinander, um sich auszutauschen. Orte sind die Marzahner Promenade, die Kirche in Alt-Marzahn und die Gegend um das ehemalige Griesinger-Krankenhaus. Auch hier gibt es, in einem von Vivantes aufgegebenen Klinikgebäude, eine Flüchtlingsunterkunft.

Neben dem gegenseitigen Kennenlernen geht es für die Flüchtlinge um Kompetenzen, um das bessere Erlernen der deutschen Sprache und den Umgang mit der Videotechnik, mit den modernen Mitteln der Kommunikation. „Die Flüchtlinge lernen wichtige Dinge, die ihnen beispielsweise beim Finden einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle hilfreich sein können“, sagt Cordula Bienstein vom Migrationssozialdienst der Volkssolidarität. Der Migrationssozialdienst veranstaltete das Projekt unter anderem mit finanzieller Unterstützung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Die Filmemacherinnen Eva-Luise Volkmann und Hanne Klaas leiteten die Flüchtlinge an und veranstalteten Workshops, bei denen die Themen entwickelt und die Schauplätze ausgewählt wurden. „Wir helfen den Flüchtlingen, etwas Eigenes zu schaffen, ihre Stimme zu finden und verstehen zu lernen, wie andere in Marzahn denken“, erklärt Volkmann.

An dem Videoprojekt waren rund 30 Flüchtlinge aus den unterschiedlichen Unterkünften in Marzahn beteiligt. Ende Juli lief das Projekt. „Wir planen zunächst, die fertigen Filme in Stadtteilzentren zu zeigen“, erläutert Bienstein. Einer von ihnen ist Oday Alwasi. Der 31-Jährige stammt aus dem Irak. Er lebt seit September 2015 in Deutschland und aktuell im Flüchtlingsheim am Blumberger Damm. „Ich bin vor der ISIS geflohen“, erzählt er. In Marzahn habe er schon die unterschiedlichsten Einstellungen gegenüber Flüchtlingen erlebt. Sie reichten von Offenheit und Hilfsbereitschaft bis hin zu bösen Blicken in der Straßenbahn.

Die Filmarbeit mache Spaß, sagt er. Er habe etwas lernen und etwas mitteilen können. Im Irak war er Lkw-Fahrer. Auch diese Arbeit würde er gern in Deutschland machen, noch lieber wäre ihm eine Ausbildung zum Automechaniker. hari

Oday Alwasi, Flüchtling aus dem Irak, tauscht sich mit Filmemacherin Eva-Luise Volkmann über einen neue Video-Dreh in Marzahn aus. | Foto: hari
Foto: Harald Ritter
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 93× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.