Bestattet in Einzel- und Massengräbern
Das Denkmal auf dem Parkfriedhof erinnert an Zwangsarbeiter im Bezirk

Das Denkmal zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter wurde von dem Bildhauer Michael Klein entworfen.  | Foto: hari
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  • Das Denkmal zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter wurde von dem Bildhauer Michael Klein entworfen.
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Das Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Zwangsarbeit auf dem Parkfriedhof wird 15 Jahr alt. In diesem Jahr ist es Ort der traditionellen Kranzniederlegung der Bezirksverordnetenversammlung und des Heimatvereins anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus.

Das Denkmal für die Zwangsarbeiter wurde am 27. Januar 2004 vom Heimatverein und dem Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis (MHWK) enthüllt. Beide hatten, einer Inititative des Bezirks folgend, Spendengelder für das Denkmal gesammelt.

An der Stelle auf dem Parkfriedhof war bereits in den 1950er-Jahren ein Denkmal zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter errichtet worden. Dieses musste aber wegen seines schlechten Zustandes Mitte der 1990er-Jahr abgetragen werden. Auf einer großen Rasenfläche vor dem neuen Denkmal sind sowohl in Einzelgräbern als auch in Massengräbern rund 1400 Zwangsarbeiter bestattet.

Das 2004 enthüllte Denkmal besteht aus der Figur eines Trauernden aus Bronze, die auf einer Säule ruht. Auf dem Sockel ist die Inschrift zu lesen: „Zur Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie ihre Kinder aus vielen Ländern Europas 1939 bis 1945“. Die Stele ist das Werk des Bildhauers Michael Klein.

Im Sommer 1944 mussten allein in Berlin mehr als 400 000 ausländische Arbeitskräfte, sowohl Zivilarbeiter als auch Kriegsgefangene, Zwangsarbeit leisten. Nahezu jedes Unternehmen, vom Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern, städtische Versorgungseinrichtungen, die Deutsche Reichsbahn und landwirtschaftliche Betriebe, selbst Kirchengemeinden und Privathaushalte beschäftigten Zwangsarbeiter. Allerdings wurden schon vor Kriegsbeginn jüdische Bürger und KZ-Häftlinge in Deutschland zu Zwangsarbeit herangezogen. Die Menschen lebten meist in Barackenlagern und Sammelunterkünften aller Art.

Auch in den Ortsteilen des heutigen Bezirks Marzahn-Hellersdorf lebten und arbeiteten viele Zwangsarbeiter. Auf Grund der durch Landwirtschaft und Kleingewerbe geprägten Wirtschaft waren hier nicht wenige Zwangsarbeiter bei Bauern, Handwerkern und in Kleinbetrieben beschäftigt und dort meist auch untergebracht. Einziger großer Industriebetrieb war die Firma Carl Hasse & Wrede GmbH, bei der mehrere Hundert Zwangsarbeiter aus West- und Osteuropa arbeiten mussten.

Die zahlreichen freien Flächen boten ausreichend Platz für die Anlage von Lagern, knapp 30 Lagerstandorte auf dem Gebiet des heutigen Bezirks sind bisher bekannt. Acht Lager ließ der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin (GBI) Albert Speer errichten. Eine Einrichtung des GBI war auch das Hilfskrankenhaus Kaulsdorf, unter dessen Beschäftigten und Patienten sich viele Zwangsarbeiter befanden. Außerdem bauten ortsansässige Firmen eigene Lager. Darunter sind zwei Lager, eines für Ost- und eines für West-Arbeiter, die auf dem Gelände des Rüstungsbetriebes Hasse & Wrede GmbH unterhalten wurden. Auch andere Berliner Betriebe und Ämter nutzten unterschiedliche Lager auf der Fläche des heutigen Bezirkes Marzahn-Hellersdorf zur Unterbringung von Zwangsarbeitern.

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am Sonntag, dem 27. Januar, laden die Bezirksverordnetenversammlung und der Heimatverein am Vortag, Sonnabend, 26, Januar, zum Stillen Gedenken am Denkmal für die Zwangsarbeiter ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Friedhofseingang, Wiesenburger Weg 10.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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