Ein Ausflug nach Liberec im Isergebirge
Liberec liegt im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien unweit von Zittau. Erschlossen wurde das Gebiet bereits im Mittelalter von deutschen Siedlern. Die erste urkundliche Erwähnung von Liberec als Reychinberch stammt aus dem Jahre 1352. Im 19. Jahrhundert wurde Liberec zu einem Zentrum der böhmischen Textilindustrie. Das Webereiunternehmen Liebieg beschäftigte zum Ende des 19. Jahrhunderts rund 3000 Mitarbeiter. Für die Arbeiter gab es eine eigene Wohnsiedlung und für die Kinder der Beschäftigten einen Kindergarten.
Sehenswertes: Das 1891 fertiggestellte Rathaus stammt vom Wiener Architekten Franz von Neumann. Ebenfalls sehenswert sind das Stadttheater und der Botanische Garten der Stadt.
Wer schon in Liberec ist, darf einen Ausflug auf den 1012 Meter hohen Jet?d (Jeschken), den Hausberg der Stadt, nicht versäumen. Hinauf kommt man mit einer Seilbahn oder mit dem Auto bis zu einem Waldparkplatz, dann ist ein kleiner Fußmarsch zu bewältigen. Schon von Weitem grüßt der futuristische Fernsehturm, der allerdings nicht in unserer Zeit, sondern bereits 1963 bis 1973 errichtet wurde. Vom Berg aus bietet sich ein weiter Blick über das Isergebirge. In dem 100 Meter hohen Turm befinden sich Sendeanlagen, ein Restaurant und ein Hotel mit 55 Betten. Der tschechische Architekt Karel Hubá?ek wurde für sein zeitloses Bauwerk mit einem internationalen Architektenpreis geehrt, außerdem gilt der Fernsehturm als bestes tschechisches Bauwerk des 20. Jahrhunderts.
Von Berlin fährt man nach Liberec über die A 113 und die A 4 bis Bautzen, dann weiter über Löbau und Zittau. Bis Liberec sind es 325 Kilometer, sie müssen mit rund 3,5 Stunden Fahrzeit rechnen. Die Fahrt nach Liberec lohnt sich vor allem für ein verlängertes Wochenende, dann ist ganz bestimmt auch eine Stadtbesichtigung im nahen Zittau machbar.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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