In der Domstadt Meißen steht die Wiege von Sachsen

Der berühmte Meißener Dom erhielt seine Zwillingstürme erst 1909. | Foto: Ralf Drescher
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Meisa, ein Dorf am gleichnamigen Bach, gab es bereits vor 929. In jenem Jahr gründete König Heinrich I. die Burg Misnia, unter deren Schutz aus dem einst slawischen Dorf erst eine Marktsiedlung und dann eine Stadt wurde.

Die Meißener Stadtrechte sind erstmals 1332 nachgewiesen. Die Albrechtsburg, mit dem Dom eines der Wahrzeichen der Elbestadt, wurde ab 1471 nach Plänen des Baumeisters Arnold von Westfalen errichtet. 1710 wurde in der Albrechtsburg Geschichte geschrieben: Nachdem es dem Alchemisten Böttger zwei Jahre zuvor gelungen war, erstmals in Europa Porzellan herzustellen, nahm hier die Meißner Porzellanmanufaktur ihren Betrieb auf. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das weiße Gold Sachsens auf der Burg produziert.

Untrennbar mit der Burg verbunden und ebenfalls auf dem Domberg zu finden ist der Dom St. Johannis und St. Donatus. Der eigentliche Dom im Stil einer Hallenkirche wurde ab 1260 errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt der Dom erst vor gut 100 Jahren. Die 81 Meter hohen Doppeltürme der Westfassade wurden in den Jahren 1903 bis 1909 nach Plänen des Karlsruher Architekten Carl Schäfer errichtet. Der Dom sollte in jedem Fall besichtigt werden, seine Türen stehen täglich von 10 bis 16 Uhr offen, ab April ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Auf dem Burgberg laden auch mehrere Restaurants zur Einkehr ein. Die Albrechtsburg ist übrigens ein ganz besonderer Ort. Hier wurde am 3. Oktober 1990 der Freistaat Sachsen neu gegründet.

Gut gestärkt, kann man einen Altstadtbummel unternehmen. Meißen hat durch den Zweiten Weltkrieg nur wenig an historischer Bausubstanz verloren. Wesentlich größer waren die Schäden, die in der DDR durch fehlende Mittel und Ignoranz der Behörden entstanden sind. Was noch zu retten war, wurde ab 1990 mit Fördermitteln wieder zu neuem Glanz gebracht. Rund um den Markt erfreuen zahlreiche restaurierte Bürgerhäuser das Auge des Besuchers. Überragt wird das Ensemble vom Turm der Frauenkirche. Am 16. und 17. Mai gibt es den Töpfermarkt, zu dem sich bereits über 60 Töpfer und Keramikhersteller angesagt haben.

Wer mehr als einen Tag in Meißen verbringen will, findet Herberge in Pensionen und kleinen Hotels. Informationen dazu und alles Wissenswerte für Touristen gibt es bei der Tourist-Information, Markt 3, 01662 Meißen. Auskünfte unter 03521/419 40, geöffnet ist montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und sonnabends von 10 bis 15 Uhr.

Vom Ostbahnhof kommt man in 3:20 Stunden mit Regionalexpress und S-Bahn sowie Umsteigen in Cottbus und Coswig nach Meißen. Mit dem Auto über die A 113 sind die 200 Kilometer bei guter Verkehrslage in 2:20 Stunden zu schaffen.

In Deutschland tragen übrigens rund 24.000 Menschen den Nachnamen Meißner oder Meissner. Diese und Leute mit ähnlichem Namen sind vom 10. bis 12. April zum "Treffen der Meißner" eingeladen.

Wissenswertes dazu und Tipps für Besucher unter www.touristinfo-meissen.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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